Vermischtes

Inanspruchnahme von Notaufnahmen laut Umfrage häufig vermeidbar

  • Montag, 16. Dezember 2024
/picture alliance, imageBROKER, Christopher Tamcke
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Berlin – Laut einer aktuellen Befragung haben haben ein Viertel der gesetzlich Versicherten innerhalb von zwölf Monaten die Notaufnahme eines Krankenhauses aufgesucht. Davon wurden etwa 60 Prozent ambulant behandelt und 40 Prozent stationär aufgenommen.

Diese Ergebnisse lieferte eine repräsentative Versichertenbefragung, die im Auftrag des GKV-Spitzenverbandes durchgeführt wurde. Die von den Versicherten genannten Hauptgründe dafür, sich in der Notaufnahme eines Krankenhauses und nicht ambulant in einer Praxis versorgen zu lassen, waren zum einen bereits geschlossene Arztpraxen (38 Prozent) und zum anderen eine dringend erforderliche Behandlung (68 Prozent).

60 Prozent der in der Notaufnahme von Krankenhäusern behandelte Patientinnen und Patienten glaubten, mit ihrem gesundheitlichen Anliegen nicht ambulant hätten versorgt werden zu können. 28 Prozent der Betroffenen gingen jedoch davon aus, dass auch eine ambulante Behandlung in einer Arztpraxis möglich gewesen wäre.

Rund 58 Prozent derjenigen Befragten, die eine Behandlung in der Arztpraxis grundsätzlich für möglich hielten, gaben an, sie hätten auf die Inanspruchnahme einer Notaufnahme verzichtet, wenn ihnen die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) innerhalb von 48 Stunden einen fachärztlichen Termin vermittelt hätten.

„Wir fordern die nächste Bundesregierung auf, endlich für eine Notfallreform zu sorgen, die die Akutversorgung deutlich verbessert“, kommentierte Stefanie Stoff-Ahnis, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, die Umfrage. Hilfesuchende müssten schnell und gezielt dahin geleitet werden, wo sie bedarfsgerecht medizinisch versorgt werden. „Das muss, egal ob ambulant oder stationär, 24/7 bundesweit einheitlich geschehen.“

Als aus Sicht des GKV-Spitzenverbands positive Reformschritte nannte Stoff-Ahnis unter anderem Akutleitstellen der Kassenärztlichen Vereinigungen, flächendeckende Integrierte Notfallzentren (INZ) sowie ein Gesundheitsleitsystem mit kooperierenden Akutleitstellen und Rettungsleitstellen.

aha

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