Vermischtes

Infektionszahlen in Coesfeld weiter gestiegen

  • Montag, 11. Mai 2020
Das Virus SARS-CoV-2 hat sich im Schlachtbetrieb Westfleisch in Coesfeld ausgebreitet. /picture alliance, Kirchner
Das Virus SARS-CoV-2 hat sich im Schlachtbetrieb Westfleisch in Coesfeld ausgebreitet. /picture alliance, Kirchner

Coesfeld − Im Kreis Coesfeld sind die Infektionszahlen nach einem Coronaausbruch in einem Fleischbetrieb weiter gestiegen. Gestern seien im Kreisgebiet 780 nachge­wiesene Ansteckungen verzeichnet worden, 35 mehr als vorgestern, sagte ein Kreissprecher.

Laut Robert-Koch-Institut lag die Zahl der Neuinfektionen im Kreis bei knapp 96 und da­mit deutlich über der festgelegten Obergrenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Ein­wohner in den vergangenen sieben Tagen.

Viele der von heute an landesweit geplanten Lockerungen der Auflagen etwa für Gast­stätt­­en und Geschäfte werden damit im Kreis um eine Woche verschoben, wie der Kreis ankündigte.

Unter den Betroffenen im Kreis Coesfeld sind zahlreiche Infizierte aus dem Westfleisch­werk. 952 der rund 1.200 Mitarbeiter seien dort bereits getestet worden, sagte ein Spre­cher des Unternehmens. Der Standort bleibe weiter geschlossen.

Wie Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) heute in Düsseldorf mitteilte, wurden 249 der untersuchten Beschäftigten positiv auf das Coronavirus getestet. Bei 476 Beschäftigten verlief der Test demnach negativ, 278 Testergebnisse standen zunächst noch aus.

Laumann (CDU) forderte von den Schlachthofbetreibern ein schlüssiges Hygienekonzept. Dabei gehe es nicht allein um den Betrieb, sondern auch um die Wohnsituation der Ar­bei­ter und um den Transport von der Wohnung zum Schlachthof, sagte der Minister. Ver­ant­wortung auf Subunternehmer zu verschieben, sei inakzeptabel.

Statt sich damit zu beschäftigen, wie Schlachthofschließungen nach Coronainfektionen vor Gericht gekippt werden könnten, sollten sich die Schlachthofbetreiber lieber mit Hygienekonzepten beschäftigen, unterstrich der Minister.

Gestern hatte es unter anderem auch Massentests in einem Westfleischbetrieb in Hamm gegeben. Rund 1.000 Mitarbeiter seien dort getestet worden, die übrigen sollten heute folgen, sagte der Westfleisch-Sprecher. Ergebnisse zu den Tests in Hamm gab es heute zunächst noch nicht.

dpa/afp

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