Infektionszahlen in Coesfeld weiter gestiegen

Coesfeld − Im Kreis Coesfeld sind die Infektionszahlen nach einem Coronaausbruch in einem Fleischbetrieb weiter gestiegen. Gestern seien im Kreisgebiet 780 nachgewiesene Ansteckungen verzeichnet worden, 35 mehr als vorgestern, sagte ein Kreissprecher.
Laut Robert-Koch-Institut lag die Zahl der Neuinfektionen im Kreis bei knapp 96 und damit deutlich über der festgelegten Obergrenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.
Viele der von heute an landesweit geplanten Lockerungen der Auflagen etwa für Gaststätten und Geschäfte werden damit im Kreis um eine Woche verschoben, wie der Kreis ankündigte.
Unter den Betroffenen im Kreis Coesfeld sind zahlreiche Infizierte aus dem Westfleischwerk. 952 der rund 1.200 Mitarbeiter seien dort bereits getestet worden, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Der Standort bleibe weiter geschlossen.
Wie Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) heute in Düsseldorf mitteilte, wurden 249 der untersuchten Beschäftigten positiv auf das Coronavirus getestet. Bei 476 Beschäftigten verlief der Test demnach negativ, 278 Testergebnisse standen zunächst noch aus.
Laumann (CDU) forderte von den Schlachthofbetreibern ein schlüssiges Hygienekonzept. Dabei gehe es nicht allein um den Betrieb, sondern auch um die Wohnsituation der Arbeiter und um den Transport von der Wohnung zum Schlachthof, sagte der Minister. Verantwortung auf Subunternehmer zu verschieben, sei inakzeptabel.
Statt sich damit zu beschäftigen, wie Schlachthofschließungen nach Coronainfektionen vor Gericht gekippt werden könnten, sollten sich die Schlachthofbetreiber lieber mit Hygienekonzepten beschäftigen, unterstrich der Minister.
Gestern hatte es unter anderem auch Massentests in einem Westfleischbetrieb in Hamm gegeben. Rund 1.000 Mitarbeiter seien dort getestet worden, die übrigen sollten heute folgen, sagte der Westfleisch-Sprecher. Ergebnisse zu den Tests in Hamm gab es heute zunächst noch nicht.
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