Vermischtes

Interpol: Cyberkriminelle greifen vermehrt auch Krankenhäuser an

  • Dienstag, 4. August 2020
/picture alliance, Nicolas Armer
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Lyon – Cyberkriminelle haben nach Angaben von Interpol während der Coronapandemie vermehrt auch große Unternehmen und wichtige Infrastrukturen ins Visier genommen.

Mehrere Mitgliedsstaaten hätten Angriffe mit schädlicher Software auf Regierungs- und medizinische Einrichtungen wie Krankenhäuser gemeldet, teilte die internationale Poli­zei­organisation heute mit.

Die Geschwindigkeit, mit der die Attacken zunähmen, sei alarmierend, sagte Interpol-Ge­neralsekretär Jürgen Stock. Die wachsende Abhängigkeit vom Internet biete den Krimi­nellen neue Möglichkeiten, da die Online-Sicherheitsvorkehrungen vieler Unter­nehmen und Nutzer nicht auf dem neusten Stand seien, so Stock.

Eine Umfrage unter Mitgliedsstaaten habe ergeben, dass die Kriminellen Schadsoftware auch vermehrt zum Diebstahl von Daten einsetzten, teilte Interpol mit. Die Informa­tionen der Umfrage stammten demnach zum Teil auch von Unternehmen des privaten Sektors.

Im Zeitraum von Februar bis März 2020 stieg Interpol zufolge die Zahl der gefährlichen Webadressen, die die Stichwörter „Coronavirus“ oder „COVID“ beinhalteten um 569 Pro­zent an. Über die betrügerischen Domains könne beispielsweise Phishing betrieben oder schädliche Software bereitgestellt werden, erklärte die Organisation.

Interpol warnte, dass die Internetkriminalität in naher Zukunft noch weiter zunehmen werde. Dies sei auch eine Schwachstelle der derzeitigen Situation mit vielen Ange­stellten im Homeoffice.

Auch die Verbreitung von Falschnachrichten über das Virus SARS-CoV-2 verbunden mit schädlicher Software sei ein zunehmendes Problem, wie Interpol zufolge mehr als jedes fünfte Land bei der Umfrage angab.

Interpol sitzt im französischen Lyon und ist mit 194 Mitgliedsländern die wichtigste Poli­zeiorganisation der Welt. Über Interpol tauschen Staaten Informationen zu gesuchten Personen aus und melden Entwicklungen im Bereich der organisierten Kriminalität.

dpa

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