Kampagne rückt ambulante Versorgung in den Fokus

Düsseldorf – Den Wert der ambulanten Versorgung soll eine gemeinsamen Kampagne der zentralen Gesundheitsorganisationen verdeutlichen. Unter dem Hashtag #GuteVersorgungVorOrt fordern die Beteiligten mehr Rückhalt für niedergelassene Ärzte, Zahnärzte und Apotheker.
Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), betonte, ohne die Praxen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sowie der Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sei eine qualitativ hochwertige und flächendeckende Versorgung in Deutschland nicht möglich.
„Eigentlich hat sich die Politik richtigerweise für eine Stärkung der ambulanten Versorgung ausgesprochen. Doch die Realität sieht anders aus.“ Keines der derzeit aktuellen Gesetzesvorhaben schaffe mehr Arztzeit, geschweige denn mehr Ärzte. Im Gegenteil machten diese Praxen als Arbeitsplätze „noch unattraktiver, sowohl für gründende oder übernehmende Kolleginnen und Kollegen als auch für das Personal“, so Gassen.
„Mit dieser Initiative wollen wir den Ernst der Lage bekräftigen und das Bewusstsein in der Bevölkerung für die aktuelle Situation schärfen“, sagte Matthias Schellenberg, Vorstandsvorsitzender der Apobank. „Es sollte für uns als Gesellschaft eine Grundsatzfrage sein, welche Gesundheitsversorgung wir uns für die Zukunft wünschen.“ Auf dem Spiel stünde ein einzigartiges System von hoher Qualität, mit kurzen Wegen und geschützt vor unqualifiziertem Wettbewerb.
Der Apobank zufolge signalisieren Heilberufler schon seit langem, dass überbordende Bürokratie und wirtschaftliche Zwänge ihren Arbeitsalltag immer mehr erschwerten. „Wir brauchen einen Masterplan für die Gesundheit, der nicht über die Köpfe der Heilberufler hinweg, sondern gemeinsam mit ihnen entwickelt wird“, so Schellenberg. Ärzte, Zahnärzte und Apotheker seien das Rückgrat der Patientenversorgung, und es sei an der Zeit, ihnen den Rücken zu stärken.
„Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam mit den ärztlichen Berufsorganisationen und der Apobank dieses deutliche Signal zum Erhalt der freien Heilberufe aussenden“, sagte Gabriele Overwiening, Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA).
Die gemeinsame Kampagne sei sehr wichtig: „Sie zeigt, wie groß die Bedeutung der Heilberuflerinnen und Heilberufler für die Bevölkerung ist.“
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