Kliniken: Analyse sieht starken Personalzuwachs bei sinkenden Fallzahlen

Berlin – Die Krankenhäuser haben in den vergangenen Jahren mehr Personal bei gleichzeitig sinkender Fallzahl eingestellt. Das teilte das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) nach einer eigenen Analyse mit.
Demnach ist die technische Effizienz der Klinikversorgung zurückgegangen: Die Fallzahlen sanken zwischen 2019 und 2023 um 11,7 Prozent von 18,8 auf 16,6 Millionen.
Gleichzeitig beschäftigten die Kliniken nach der Gesundheitspersonalrechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Jahr 2023 im Bereich des medizinischen Personals rund 734.000 Vollzeitäquivalente (VZÄ). Das waren 47.000 oder 6,8 Prozent mehr als 2019.
Auffällig ist dem Zi zufolge der Zuwachs beim nicht ärztlichen Personal in den Krankenhäusern. Im Bereich der Pflege gab es einen Aufwuchs um 6,0 Prozent. Krankenhäuser beschäftigen auch deutlich mehr Medizinische Fachangestellte (MFA). Deren Zahl ist im vergleichbaren Zeitraum um 39 Prozent auf 43.000 gestiegen. Das seien 12.000 mehr als im Jahr 2019.
In der vertragsärztlichen Versorgung sei die technische Effizienz hingegen leicht gestiegen, da der Output stärker zugenommen habe als der Input. Zwischen 2019 und 2023 sind die Fallzahlen laut Zi-Analyse in den Praxen um 1,1 Prozent von 569,2 auf 575,7 Millionen angestiegen. Gleichzeitig sei die Zahl der VZÄ um 0,8 Prozent gestiegen.
„Hier wäre unter günstigeren Bedingungen auch eine größere Steigerung möglich gewesen, denn die Praxen berichten in unseren jährlichen Befragungen, dass ein steigender Zeitanteil zur Bewältigung administrativer Aufgaben notwendig ist. Die Niedergelassenen beklagen zudem einen zunehmenden Wettbewerb um fähiges Personal“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dominik von Stillfried.
Die Praxen seien im Vergleich zu Krankenhäusern strukturell benachteiligt, weil die Preise für Leistungen der Krankenhäuser über gut ein Jahrzehnt rund doppelt so stark angehoben worden seien wie für Praxen. Zudem könnten Krankenhäuser steigende Lohnkosten auch unterjährig gegenüber Krankenkassen gelten machen, so der Zi-Vorstandsvorsitzende.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: