Vermischtes

Knochenmark­spenderdatei verliert altersbedingt 125.000 Spender

  • Freitag, 3. Februar 2023
/picture alliance / Geisler-Fotopress | Dwi Anoraganingrum
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Tübingen – Die alternde Gesellschaft sorgt für medizinische Probleme: Die Deutsche Knochenmark­spender­datei (DKMS) sucht dringend potenzielle Spender, weil immer mehr Menschen im Alter über 61 Jahren aus der Spenderdatei herausfallen.

Allein in diesem Jahr müssten 125.000 potenzielle Stammzellenspender aus Altersgründen aus der Datei ge­strichen werden, teilte die DKMS heute in Tübingen aus Anlass des Weltkrebstages morgen mit. Wissen­schaft­liche Studien zeigten, dass „die Erfolgschancen einer Stammzelltransplantation mit zunehmen­dem Alter der Spender sinken“, heißt es zur Begründung.

Alle zwölf Minuten erhält in Deutschland ein Mensch die Diagnose Blutkrebs, weltweit sind es alle 27 Sekun­den. Jährlich sterben allein in der Bundesrepublik rund 19.500 Menschen an dieser Krankheit. Leben retten kann oft nur eine Spende von Blutstammzellen. Dafür müssen allerdings viele Gewebemerkmale überein­stimmen.

Aktuell sind bei der DKMS mehr als 11,5 Millionen potenzielle Spenderinnen und Spender aus sieben Län­dern registriert, davon mehr als 7,4 Millionen in Deutschland. International ist die DKMS in den USA, Polen, UK, Chile, Indien und Südafrika aktiv.

Potenzielle Stammzellspender können sich auch online registrieren lassen: Auf der Homepage kann sich jeder Interessierte ein Registrierungsset nach Hause bestellen.

Mithilfe von Wattestäbchen wird ein Abstrich der Wangenschleimhaut vorgenommen. Im Fall einer Spende können in 80 Prozent der Fälle die Stammzellen aus der Blutbahn gesammelt werden, in 20 Prozent müssen sie aus dem Knochenmark entnommen werden.

kna

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