Vermischtes

Krebsfrüherkennung im Nord-Westen wenig verbreitet

  • Mittwoch, 5. Juli 2023
/benjaminnolte, stock.adobe.com
/benjaminnolte, stock.adobe.com

Dortmund/Kiel – Angebote zur Krebsfrüherkennung werden in Schleswig-Holstein und Westfalen-Lippe nach wie vor viel zu selten genutzt. Vor allem unter den Männern gibt es laut einer aktuellen Auswertung der AOK Nord-West weiterhin viele Vorsorgemuffel. Aber auch bei Frauen in der Region ist die Inanspruchnahme bei der Krebsvorsorge in den vergangenen zwei Jahren gesunken.

„Wir appellieren dringend an Frauen und Männer gleichermaßen, die kostenfreien Früherkennungsuntersu­chungen der gesetzlichen Krankenkassen besser zu nutzen“, sagte Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Nord-West. Je früher ein Tumor oder seine Vorstufen erkannt und behandelt würden, desto größer seien die Heilungschancen.

Der AOK-Analyse zufolge war im vergangenen Jahr in Schleswig-Holstein noch nicht einem jeder sechste Mann über 45 Jahren (16,6 Prozent) bei der Krebsvorsorge. In Westfalen-Lippe sah die Lage nicht viel besser aus:

Hier nahm 2022 gerade einmal jeder fünfte Mann über 45 Jahren (20,9 Prozent) entsprechende Früherken­nungsangebote in Anspruch. Damit liegen die Zahlen in beiden Bezirken zwar leicht über den Vergleichs­werten von 2020 und 2021, stagnieren aber immer noch auf niedrigem Niveau.

Ähnliches sieht es bei den Frauen im Alter ab 20 Jahren aus: Zwar stieg die Inanspruchnahme in Westfalen-Lippe im vergangenen Jahr wieder leicht auf 36,6 Prozent an (2021:35,7 Prozent), in Schleswig-Holstein gab es verzeichnete die Kasse dagegen einen Negativtrend: Hier nutzten im vergangenen Jahr nur in nur 33,2 Prozent der Frauen Angebote für die Krebs-Früherkennung und damit leicht weniger als in 2021 (33,4 Prozent).

Besonders deutlich wird der Negativtrend im Vergleich zu 2016: Damals hatten im Nord-Westen noch rund 40 Prozent der Frauen (Schleswig-Holstein: 39,1 Prozent, Westfalen-Lippe: 40 Prozent) entsprechende Angebote genutzt.

Krebs ist bei Männern und Frauen in Schleswig-Holstein nach den Herz-Kreislauferkrankungen unverändert die häufigste Todesursache. Laut Krebsregister wurden in Schleswig-Holstein im Jahr 2021 26.954 Krebsneu­erkrankungen und 9.317 Todesfälle erfasst. In NRW waren es 2019 insgesamt 149.222 Krebsneuerkrankungen. Gestorben wegen Krebs sind 2021 laut IT.NRW 50.867 Menschen.

hil/sb

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung