Vermischtes

Landespflegekammer will bessere Arbeitsbedingungen

  • Donnerstag, 12. Januar 2023
/picture alliance, Christophe Gateau
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Mainz – Die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz fordert bessere Arbeits- und Ausbildungsbedingungen für Pflegefachkräfte. Besonders der vergangene Herbst habe gezeigt, dass die Resilienz im Gesundheitssystem komplett fehle, sagte Kammerpräsident Markus Mai heute in Mainz.

„Da waren auf einmal keine Ressourcen mehr da, als die Erkrankungswelle hochgegangen ist. Wir haben keine Reserven mehr im System.“ Die akute Belastung der Fachkräfte führe zu einer schlechteren Versorgung und damit auch zur Gefährdung der Patienten.

Um die Situation zu entspannen, braucht es laut Mai konkrete Entlastungen wie eine Kranken­hausreform. „Das ist mit Sicherheit ein guter Schritt in die richtige Richtung, die stationäre Versorgung deut­lich zu ent­lasten“, sagte Mai.

Auch müsse langfristig eine bessere Bezahlung in Aussicht gestellt werden. Eine einmalige Zahlung wie die Coronaprämie sei nicht ausreichend. Etwa die Hälfte der rund 43.000 Pflegekammermitglieder erhielten die Prämie.

„Aus damaliger Sicht war das ja gut gemeint, aber viele Kolleginnen und Kollegen wurden nicht be­rück­sich­tigt“, sagte Mai. Die Unterschiede der Prämien bei den einzelnen Berufsgruppen seien „eine Unver­schämtheit“. „Man muss es über die Vergütung regeln, dann spielen solche Prämien keine Rolle.“

Als besonders wichtig stellte Mai Verbesserungen der Ausbildungsmöglichkeiten heraus. „Positiv ist, dass wir eine steigende Zahl an Auszubildenden wahrnehmen, aber die Frage ist: Wie viele kommen am Ende an?“

Die Betriebe und Berufsschulen müssen nicht nur praktisch ausbilden, sondern die Auszubildenden auch so­zial begleiten. „Man muss teilweise auch viel Leid bewältigen und das als junger Mensch“, sagte Mai und sprach sich für mehr Schulsozialarbeit an den Berufsschulen und eine begleitende psychologische Betreuung während der Ausbildung aus.

dpa

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