Medizintechnikbranche warnt vor Wettbewerbsnachteilen in Deutschland

Berlin – Die Medizintechnikbranche mahnt rasche Reformen an, um die Rahmenbedingungen für klinische Forschung in Deutschland zu verbessern. Dabei geht es insbesondere um eine Harmonisierung von Vorgaben in den einzelnen Bundesländern.
„Die von Bundesland zu Bundesland unterschiedlichen Vorgaben der Ethikkommissionen und weitere unnötig komplizierte formale Auflagen bezüglich der klinischen Forschung, bescheren deutschen Medtech-Unternehmen nicht nur international, sondern sogar innerhalb der EU einen Wettbewerbsnachteil“, sagte Martin Leonhard, Vorsitzender der Medizintechnik im Industrieverband Spectaris.
Aufgrund der „regulatorischen Umständlichkeit“ ließen etliche namhafte Unternehmen ihre Innovationen nicht mehr zuerst auf dem deutschen oder europäischen Markt zu, sondern gingen dafür vor allem in die USA und nach Südostasien, warnte er. Wichtig sei daher, die formalen Auflagen für klinische Forschung zu entbürokratisieren sowie „die grundsätzlich richtigen Vorgaben der knapp 50 Landesethikkommissionen in 16 Bundesländern“ zu harmonisieren.
Nützlich sei dazu der sogenannte Round Table Gesundheitswirtschaft unter der Schirmherrschaft von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), der im November vergangenen Jahres gestartet ist. Wichtig sei nun, dass schnell konkrete Maßnahmen aus den Gesprächen folgten, hieß es aus dem Industrieverband.
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