Mehr Versicherte nutzen Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung

Berlin – Immer mehr Versicherte in Deutschland nehmen an Krebsfrüherkennungsuntersuchungen teil. Das geht aus einer heute in Berlin veröffentlichten Erhebung des AOK-Bundesverbands und der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) hervor.
Bei der Koloskopie als Darmkrebsvorsorge gab es ein Plus von 14,8 Prozent, beim Mammographiescreening zur Früherkennung von Brustkrebs sowie bei der Früherkennung von Prostatakrebs ein Teilnehmerplus von etwa fünf Prozent – alles im Vergleich zu 2019. Einzig die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs sowie Hautkrebs haben weniger Menschen in Anspruch genommen
„Die Einbrüche der Pandemiejahre gehören endgültig der Vergangenheit an“, sagte der Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft, Michael Ghadimi. Die Appelle an die Bevölkerung hätten gefruchtet, denn die frühe Erkennung von Krebs oder von Krebsvorstufen könne die Chancen auf Heilung deutlich erhöhen. Am 28. November ist der bundesweite Tag der Krebsvorsorge.
Beim Hautkrebs gebe es aber noch deutliches Verbesserungspotenzial. Hier hätten nur etwa 20 bis 30 Prozent der Frauen und Männer die Vorsorgeuntersuchung in den vergangenen zehn Jahren wenigstens drei Mal in Anspruch genommen. Männer in jüngeren Altersgruppen nutzten das Angebot besonders selten.
Hauptgrund ist laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der AOK Unkenntnis. Viele wüssten nicht, ob sie Anspruch auf die Untersuchung hätten oder seien von langen Wartezeiten abgeschreckt. Jeder Fünfte hielt das Screening für unnötig. Gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren können das Hautkrebsscreening gegen Vorlage ihrer Gesundheitskarte alle zwei Jahre beim Haus- oder Hautarzt durchführen lassen.
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