Modellprojekt zur App-basierten Fernbehandlung von Studierenden

Karlsruhe/München/Heidelberg – Die Landesärztekammer Baden-Württemberg hat ein neues Modellprojekt für Studierende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der Universität Heidelberg genehmigt. In dem „#ealth4Students“ genannten Vorhaben der Techniker Krankenkasse (TK) wird ab sofort die Fernbehandlung von Studierenden ohne vorherigen Erstkontakt mit dem Arzt erprobt. Technischer Projektpartner ist das Münchner Unternehmen Minxli.
Mit dem Angebot möchte die TK rund 7.000 bei ihr versicherte Studierende in Karlsruhe und Heidelberg ansprechen. Die Evaluation übernimmt das Heinrich-Lanz-Zentrum an der Universitätsmedizin Mannheim. TK-versicherte Studierende der beiden Hochschulen müssen sich auf der Projektseite der TK registrieren und die Minxli-App herunterladen.
„Wir sollten die Möglichkeiten, die uns die Digitalisierung bietet, nutzen. Ich bin gespannt, wie das Angebot von der jungen und technikaffinen Klientel, die das Projekt anspricht, angenommen wird“, sagte Michael Becker, Mediziner aus Karlsruhe, der bereits Erfahrung beim Telemedizin-Angebot der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg gesammelt hat.
In der virtuellen Arztpraxis befragen Mediziner ihre Patienten wie bei einem normalen Arztbesuch zur Krankengeschichte, stellen eine Diagnose und leiten schließlich die Therapie ein. Bei Bedarf bieten die Projekt-Ärzte den Teilnehmenden außerdem einen zeitnahen Vor-Ort-Termin an. Auf Wunsch behandeln die Ärzte ihre Patienten auch in Englisch.
„Studierenden, die sich noch nicht auf die Suche nach einem Arzt gemacht haben, bieten wir einen schnellen und einfachen Zugang zu einem Mediziner“, sagte Jennifer Kelly, Geschäftsführerin von Minxli. Ein entscheidender Mehrwert der Fernbehandlung sei außerdem, dass Studierende nicht lange auf einen Arzttermin warten oder zeitraubende Anfahrtswege in Kauf nehmen müssten. Aber auch der Arzt sei durch die Videosprechstunde deutlich flexibler, so Kelly.
„Wir sind sicher, dass junge Menschen gerne auf diese Weise mit ihrem Arzt kommunizieren wollen. Endlich können wir das unter sicheren Bedingungen ermöglichen“, sagte Andreas Vogt, Leiter der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg. Gerade Studierende seien es gewohnt, viele alltägliche Prozesse online abzuwickeln.
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