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Rund 1.650 Anrufe bei Post-Vac-­Hilfetelefon

  • Montag, 17. April 2023
/peopleimages.com, stock.adobe.com
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München – Die Anfang April gestartete Hotline für Menschen mit gesundheitlichen Problemen nach einer Coronaimpfung bleibt in Bayern stark nachgefragt. Bis zum vergangenen Donnerstag haben die Mitarbeiter beim Hilfetelefon des Landes­amts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) rund 1.650 Anrufe erhal­ten.

„Wenn sich in so kurzer Zeit so viele Menschen – auch aus anderen Bundesländern“ an die Hotline wenden, ist der Leidensdruck der Betroffenen groß“, sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU).

Wegen der großen Nachfrage zum Start am 3. April war das Personal für die Hotline um zwei Mitarbeiter auf­gestockt worden. „Aktuell sind jeweils sechs bis sieben Mitarbeiter in jeder Schicht eingesetzt, was beim der­zeitigen Aufkommen ausreichend ist“, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums. Falls die Nachfrage wieder steige, könne die Hotline „jederzeit personell aufgestockt werden“.

Insgesamt komme es sehr selten zu anhaltenden Gesundheitsstörungen nach einer Coronaimpfung, hatte Holetschek zum Start der Hotline betont. Bis Ende März kamen auf rund 29 Millionen verabreichte Corona-impfungen in Bayern 84 anerkannte Impfschäden. Auch das sogenannte Post-Vac-Syndrom scheine nach der­zeitigem Kenntnisstand nur sehr wenige Menschen zu betreffen, sagte Holetschek. Der Nutzen einer Impfung überwiege bei weitem die Risiken.

Ziel der Hotline sei es, den Menschen Hilfestellung zu geben, wenn sie Fragen zum Vorgehen bei möglichen Impffolgen hätten. „Eine individuelle medizinische Beratung ist am Telefon leider nicht möglich, auch wenn sich das viele Anrufer sicher wünschen“, sagte Holetschek. „Vielmehr hat sie eine Lotsenfunktion: Wo gibt es seriöse Angebote, an wen kann man sich wenden? Im Netz sind ja auch viele Falschinformationen unterwegs.“

Viele Anrufer berichteten demnach von teils schweren gesundheitlichen Beeinträch­ti­gungen, oft unklaren Diagnosen und dadurch auch seelischen Belastungen.

„Die Hotline soll daher auch ein Signal sein, dass wir die Menschen ernstnehmen und nicht allein lassen“, sagte Holetschek. Er wolle zudem mit Vertretern von Verbänden und Ambulanzen darüber sprechen, wie die Versorgung von Patienten mit Post-Vac-Symptomen verbessert werden könne.

dpa

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