Rund jeder Fünfte nutzt die elektronische Patientenakte oder plant dies

München – Die meisten gesetzlich Versicherten kennen die elektronische Patientenakte (ePA). Mehr als jeder Fünfte nutzt sie bereits oder plant dies. Im Arzt-Patienten-Gespräch ist die ePA bislang aber nur selten ein Thema. Das zeigt eine neue Befragung des Marktforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Siemens Betriebskrankenkasse. An der Befragung nahmen 2.050 Personen teil.
Danach gaben 88 Prozent der Befragten an, schon einmal von der digitalen Akte gehört zu haben. Informationsquellen waren vor allem die Presse und die Krankenkassen. 21 Prozent der Befragten nutzen die ePA bereits jetzt aktiv oder planen dies.
Für sie steht eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Gesundheitsdienstleistern oben auf der Liste der Mehrwerte, die die ePA bietet. Besserer Einblick in Untersuchungsergebnisse und weniger bürokratischer Aufwand stehen auf Platz zwei und drei.
Die Mehrheit (56 Prozent) der Befragten wartet in Bezug auf ePA ab. Vor allem Zeitmangel und fehlender Bedarf werden als Gründe dafür genannt. Elf Prozent der Befragten haben der ePA widersprochen – vor allem aufgrund von Datenschutzbedenken.
82 Prozent der Befragten gaben an, noch nicht mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin über die ePA gesprochen zu haben. Neun Prozent der Befragten wurden von ihrem Arzt, der Ärztin oder dem Praxispersonal auf die ePA hingewiesen.
Seit dem 15. Januar wird die ePA schrittweise in Deutschland eingeführt, zunächst in ausgewählten Arztpraxen. Der bundesweite Roll-out startete am 29. April. Spätestens ab Oktober soll die ePA bundesweit genutzt werden.
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