Vermischtes

Schließung für Krankenhaus in Neuhaus beantragt

  • Mittwoch, 23. Oktober 2024
/picture alliance, Pia Bayer
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Neuhaus/Rennweg – Das Krankenhaus in Neuhaus am Rennweg (Kreis Sonneberg) steht mit dem Stations­betrieb offenbar vor dem Aus. Der bisherige Betreiber, die insolvente thüringisch-bayerische Klinikgruppe Regiomed, habe die Schließung der kleinen Klinik beantragt, wie eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums in Thüringen auf Nach­frage mit­teilte.

Sie bestätigte damit einen Bericht der Zeitung Freies Wort. Eine Entscheidung dazu gebe es aber noch nicht. Bislang liege noch kein Konzept des Antragstellers für die Zukunft des Standorts vor.

Die einstigen Regiomed-Kliniken in Neuhaus und Sonneberg werden zum 1. November vom Landkreis Sonne­berg übernommen. Im Fall der unwirtschaftlichen Klinik in Neuhaus mit 60 Betten sieht sich der Landkreis offensichtlich nicht in der Lage, das strukturelle Defizit zu tragen.

Das Land präferiert laut der Ministeriumssprecherin die Umwandlung des Standorts in Neuhaus zu einem „sek­torenübergreifenden Versorger“ – also einer Art Poliklinik mit teilweisen stationärem Angebot. Die gesetzlichen Voraussetzungen dafür würden mit der Klinikreform des Bundes erst geschaffen.

Die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KV), der bisherige Träger und die Krankenkassen hatten sich bereits in der Vergangenheit dafür ausgesprochen, den Klinikstandort für die ambulante medizinische Versorgung umzu­wandeln – wurden jedoch nach eigenen Angaben vom Gesundheitsministerium über Jahre ausgebremst.

Perspektivisch hat die KV schon allein wegen des zunehmenden Personalmangels keine Alternative zu einem sektorenübergreifenden Betriebsmodell – also einer Kombination von ambulanten und stationären Versorgung – gesehen.

Auch die Landesärztekammer hatte zuletzt vorgeschlagen, in Regionen jenseits der städtischen Zentren ver­netzte ambulant-stationäre Gesundheitszentren für die Grundversorgung aufzubauen, etwa in Neuhaus am Rennweg, Bad Frankenhausen, Pößneck oder Schleiz.

Sie könnten neben ambulant tätigen Ärzten über kleine Stationen mit bis zu 20 Betten für die Behandlung weniger gravierender Erkrankungen verfügen. Bei anspruchsvolleren Behandlungen sollten Patienten in dafür geeigneten Häusern versorgt werden.

dpa

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