Sozialverband warnt vor Gewinnmaximierung

Berlin – Der Sozialverband Deutschland (SoVD) warnt vor einem wachsenden Einfluss gewinnorientierter Investoren im Gesundheitswesen.
„Aktien- und Kapitalgesellschaften verwenden schon viel zu lange Versichertengelder dafür, Renditen zu maximieren, anstatt sie zur Gesundheitsversorgung einzusetzen“, sagte die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Seit Jahren beherrschten Ökonomisierung und Privatisierung diesen sensiblen Bereich der Daseinsvorsorge. Grund dafür sei das mengen- und leistungsorientierte System zur Finanzierung der Krankenhäuser, so die Verbandschefin.
Engelmeier warnte vor diesem Hintergrund davor, den Streit um die Krankenhausreform weiter zu verlängern: „Wir appellieren darum an alle, zusammen statt gegeneinander arbeiten – für eine bedarfsgerechte, zukunftsfähige und funktionierende Krankenhausversorgung auf dem Land und in der Stadt.“
Vor einer wachsenden Kommerzialisierung des Gesundheitswesens hatte hatte in den vergangenen Jahren auch die Bundesärztekammer (BÄK) gewarnt. Die Versorgung dürfe keinesfalls denen überlassen werden, die für ihre Kapitalinvestoren möglichst hohe Renditen erwirtschaften wollten, sagte BÄK-Präsident Klaus Reinhardt.
Preiswettbewerb, Kosteneffizienz und Renditestreben bestimmten mehr und mehr den ärztlichen Alltag. Ärztinnen und Ärzte würden von Klinikträgern und Finanzinvestoren bei Medizinischen Versorgungszentren zunehmend angehalten, in rein betriebswirtschaftlichen Dimensionen zu denken und nach kommerziellen Vorgaben zu handeln.
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