Bundesärztekammer und Gerlach dringen auf MVZ-Regelungen

Berlin – Bayern und die Bundesärztekammer (BÄK) sind bei der Frage von investorengetragener medizinischer Versorgungszentren (iMVZ) auf einer Linie.
Man sehe übereinstimmend ein klares Risiko von regionalen Monopolstellungen einzelner Träger von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ), sagte heute Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) im Nachgang eines Treffens mit BÄK-Präsident Klaus Reinhardt.
„Es besteht die Gefahr, dass sich die ambulante ärztliche Versorgung in den Ballungsräumen konzentriert und im ländlichen Raum schlechter wird“, sagte Gerlach bezüglich der iMVZ. Eine solche Entwicklung müsse im Sinne der Patientinnen und Patienten verhindert werden.
Gerlach verwies darauf, dass Bayern bereits im Mai die Bundesregierung mit einer Bundesratsinitiative aufgefordert hat, MVZ stärker zu regulieren. „Passiert ist leider bislang nichts.“
Reinhardt bewertete MVZ als eine wichtige und sinnvolle Ergänzung der ambulanten Versorgung – sie müssten vor „Fehlentwicklungen durch den Einfluss fachfremder Finanzinvestoren geschützt“ werden. Die Bundesratsinitiative unter Federführung Bayerns sehe dafür nach seiner Einschätzung sachgerechte Regelungen vor.
„Der Antrag greift viele der Punkte auf, die die Bundesärztekammer in einem Positionspapier Anfang dieses Jahres unterbreitet hat. Jetzt ist das Bundesgesundheitsministerium am Zug, die angekündigte bundesgesetzliche Regelung endlich umzusetzen“, so Reinhardt.
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