Viele Bambusbecher sind schadstoffbelastet

Berlin – Die Stiftung Warentest rät von Bambusbechern etwa zur Mitnahme von Kaffee ab. Aus mehr als der Hälfte der getesteten Becher gingen sehr hohe Mengen Schadstoffe ins Getränk über, berichtet die Stiftung in ihrem aktuellen Heft.
Die übrigen Behälter erweckten fast alle mit falschen Werbeversprechen den Eindruck, ein reines Bambusprodukt zu erwerben oder der Umwelt einen Dienst zu erweisen. Dem sei aber nicht so. Die Coffee-to-go-Becher bestehen den Angaben zufolge zwar tatsächlich aus zermahlenen Bambusfasern. Die Tester fanden aber in allen Bechern auch Melaminharz, einen Kunststoff, der sich aus Formaldehyd und Melamin zusammensetzt.
In vier der zwölf untersuchten Becher fanden sich bereits nach der dritten Befüllung mit einem Heißgetränk sehr hohe Gehalte von Melamin in der Flüssigkeit, in drei weiteren nach der siebten Befüllung. Auch Formaldehyd fanden die Tester in teils hohen Mengen. Die Schadstoffe gelangten auch nach längerer Nutzung noch in die Getränke.
Melamin steht im Verdacht, Erkrankungen im Blasen- und Nierensystem zu verursachen. Formaldehyd kann Haut, Atemwege und Augen reizen sowie beim Einatmen Krebs im Nasen-Rachen-Raum verursachen.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) forderte heute ein Verbot von Bambusbechern mit Kunststoffanteil. Für die Einfuhr von Bambusgeschirr müsse es verstärkte Kontrollen geben. Nur so könne gewährleistet werden, dass sie nicht unerkannt auf den Markt gelangten. „Es ist nicht das erste Mal, dass Bambuskaffeebecher negativ auffallen“, erklärte vzbv-Vorstand Klaus Müller.
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