Ruf nach einfacherer Integration zugewanderter Fachkräfte

Berlin – Deutschland muss für Gesundheitsfachkräfte aus dem Ausland attraktiver werden. Das hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) angemahnt. „Noch immer werden Menschen, die bei uns arbeiten wollen und dringend benötigt werden, eher abgeschreckt als willkommen geheißen“, kritisierte der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß.
Wer als Arzt oder Pflegekraft in Deutschland arbeiten wolle, sei einem manchmal jahrelangen bürokratischen Prozess ausgesetzt. Zwar könne Einwanderung den Fachkräftemangel nicht allein lösen, sie sei aber ein wichtiger Baustein bei der Fachkräftesicherung im Gesundheitswesen, betonte er.
Gaß verwies in diesem Zusammenhang auf eine Umfrage von „Expat Insider“, einer jährlichen Erhebung unter ausländischen Fachkräften, an der sich weltweit 12.500 Menschen beteiligt haben. Danach ist die Beliebtheit Deutschlands als Einwanderungsland gering – es belegt Platz 50 von 53.
Die Bundesregierung habe zwar ein Zuwanderungsgesetz beschlossen und damit Einwanderung in den Arbeitsmarkt besser geregelt. Die ausländischen Fachkräfte erlebten aber vom Visa- über den Antragsprozess bis hin zum Ankommen in Deutschland „nicht viele konkrete Verbesserungen“, so seine Kritik.
Die DKG fordere daher effizientere Anerkennungsverfahren ausländischer Berufsabschlüsse, bundesweite durchschaubare Zuständigkeiten der Behörden, Digitalisierung und eine echte Willkommenskultur, die ausländische Fachkräfte integriere.
„Die Politik muss jetzt handeln und die Zuwanderung für Fachkräfte tatsächlich deutlich vereinfachen und von bürokratischem Ballast befreien“, bekräftigte Gaß.
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