Ruf nach Gesundheitsausschuss im Europäischen Parlament

Berlin – Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) hat sich für einen eigenen Gesundheitsausschuss im Europäischen Parlament ausgesprochen, um den gestiegenen Stellenwert von Gesundheitsthemen abzubilden.
„Wir brauchen als Medtech-Branche vor allem einen einheitlichen regulatorischen Rahmen – ohne zusätzliche oder gar weitergehende Standards in den einzelnen Mitgliedsstaaten“, sagte der BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Marc-Pierre Möll bei der Vorstellung eines Positionspapiers zur Europawahl am 9. Juni.
Der Verband fordert darin attraktive Rahmenbedingungen für lokale Produktion und sichere Lieferketten. Eine „digitale Bestandsplattform für versorgungskritische Medizinprodukte und Arzneimittel“ könne dazu beitragen, dass kritische Produkte uneingeschränkt zur Verfügung stünden, schlägt der Verband darin vor.
Ein wichtiges Anliegen sind dem BVMed die Verbesserungen der EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR). Der Verband fordert unter anderem die Abschaffung der fünfjährigen Re-Zertifizierungspflicht, die Einführung eines Fast-Track-Verfahrens für innovative Produkte, Sonderregelungen für seltene Nischenprodukte und allgemein eine Steigerung der Effizienz, der Transparenz und der Berechenbarkeit des MDR-Systems.
Ein weiterer Schwerpunkt des Medtech-Verbandes ist es, Innovationen voranzutreiben und Digitalisierung zu forcieren. Der BVMed setzt sich für einen echten Binnenmarkt bei digitalen Gesundheitslösungen mit europaweiten Zulassungen und einheitlichen Standards für Datensicherheit ein.
„Damit die Industrie so stark bleibt, bedarf es zudem der Sicherung des nötigen Fachkräftebedarfes“, heißt es in dem BVMed-Papier außerdem.
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