Ausland

Russland gibt dritten Coronaimpfstoff frei

  • Montag, 22. Februar 2021
Russlands dritter Coronaimpfstoff CoviVac. /picture alliance, Chumakov Research Institute
Russlands dritter Coronaimpfstoff CoviVac. /picture alliance, Chumakov Research Institute

Moskau – Im Kampf gegen das Coronavirus hat Russland einen dritten Impfstoff freigegeben. Die ersten 120.000 Dosen des Vakzins CoviVac sollten bereits im nächsten Monat ausgeliefert werden, sagte Minis­terpräsident Michail Mischustin vorgestern in Moskau. „Russland ist heute das einzige Land, das bereits drei Impfstoffe hat.“

Der Wirkstoff wurde am Tschumakow-Forschungszentrum für immunobiologische Präparate der Russi­schen Akademie der Wissenschaften entwickelt. Bis Jahresende sollen demnach 20 Millionen Dosen pro­duziert werden. Umfangreiche klinische Studien liegen dazu aber noch nicht vor. Die Wirksamkeit soll den Angaben auf Basis von Zwischenergebnissen bei mehr als 90 Prozent liegen. Die Tests seien aber noch nicht abgeschlossen, hieß es.

Russland hatte Mitte August mit Sputnik V den weltweit ersten Coronaimpfstoff für eine breite Anwen­dung in der Bevölkerung freigegeben – obwohl zu diesem Zeitpunkt noch wichtige Tests fehlten. Der Wirkstoff ist mittlerweile in rund 30 Ländern registriert. In Russland haben aber erst mehr als 2,2 Millio­nen Menschen mindestens eine von zwei notwendigen Injektionen bekommen. Das entspricht etwa 1,5 Prozent der Bevölkerung des riesigen Landes.

Daran hatte es vielfach Kritik gegeben, zuletzt von der EU. „Wir erhöhen ständig das Tempo der Impf­stoff­produktion“, sagte Mischustin. Es seien bereits mehr als zehn Millionen Dosen von Sputnik V herge­stellt worden. Zudem lägen 80.000 Dosen des zweiten russischen Impfstoffes EpiVacCorona vor. Nach früheren Angaben soll der Wirkstoff im nächsten Monat in Russland zum Einsatz kommen.

Vizeregierungschefin Tatjana Golikowa zufolge wird Sputnik V an sieben Standorten hergestellt. Drei weitere seien in Vorbereitung. Sie forderte, dass noch mehr Menschen über 65 Jahre mit den Vakzinen vor einer Erkrankung geschützt werden sollten.

Bislang hat sich der 68 Jahre alte Kremlchef Wladimir Putin noch nicht gegen Corona impfen lassen. Seit Jahresbeginn sinkt die Zahl der Neuinfektionen in Russland auf zuletzt rund 12.900 vorgestern binnen einem Tag.

dpa

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