S3-Leitlinie zu aktinischer Keratose und Plattenepithelkarzinom der Haut erschienen

Berlin – Das Leitlinienprogramm Onkologie hat erstmals eine S3-Leitlinie „Aktinische Keratose und Plattenepithelkarzinom der Haut“ vorgelegt. Sie löst eine S2k-Leitlinie zum Plattenepithelkarzinom aus dem Jahr 2013 und eine S1-Leitlinie zur aktinischen Keratose aus dem Jahr 2011 ab.
„In der Leitlinie wurden Studien systematisch ausgewertet und die Therapien auf Wirksamkeit, Nebenwirkungen und Nachhaltigkeit untersucht. Ärzte erhalten so einen Überblick, welche Behandlungen nach Schweregrad der Erkrankung erforderlich sind“, erläuterte Claus Garbe vom Universitätsklinikum Tübingen, einer der Koordinatoren der Leitlinie.
Die S3-Leitlinie soll Qualitätsstandards setzen, die über die gleichzeitig entwickelten Indikatoren in Krebsregistern und in zertifizierten Hautkrebszentren erfasst werden können und damit langfristig die Versorgung von Hautkrebspatienten verbessern.
Die neue S3-Leitlinie ist unter Federführung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) und der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie der Deutschen Krebsgesellschaft und der DDG entstanden. 28 Fachgesellschaften und Organisationen haben an der neuen Leitlinie mitgearbeitet.
Das Plattenepithelkarzinom entsteht vorwiegend durch eine hohe UV-Strahlung und gehört nach dem Basalzellkarzinom zu den häufigsten malignen Hauttumoren. 2014 sind nach dem Robert-Koch-Institut (RKI) schätzungsweise 29.300 Männer und 20.100 Frauen neu daran erkrankt. Tumoren mit einer Größe von weniger als einem Zentimeter metastasieren selten und haben laut den Leitlinienautoren sehr gute Heilungschancen.
Die aktinische Keratose, eine lichtbedingte Hautveränderung, ist die Vorstufe des hellen Hautkrebses. Sie tritt den Autoren zufolge noch häufiger auf als das Plattenepithelkarzinom. Das Risiko, an einer aktinischen Keratose oder einem Plattenepithelkarzinom zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung gehen Experten deshalb davon aus, dass die Anzahl der Neuerkrankungen in den kommenden Jahren weiter steigen wird.
Das Leitlinienprogramm Onkologie wird von der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebshilfe getragen. Es umfasst umfasst mittlerweile 25 S3- Leitlinien, die zu einem großen Teil auch als laienverständliche Patientenleitlinien vorliegen.
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