SARS-CoV-2: Weiter Diskussion um kostenfreie Tests

Berlin – Im Kampf gegen die Coronapandemie dauert die Kontroverse um deutschlandweite kostenfreie Tests nach bayerischem Vorbild an. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) pflichtete in der Welt am Sonntag (WamS) Söders Ankündigung bei. Dagegen sprach sich Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) im Deutschlandfunk gegen flächendeckende Tests in NRW aus.
Söder hatte als erster Landeschef kostenlose Coronatests für die gesamte Bevölkerung Bayerns angekündigt. „Markus Söder hat recht“, sagte Seehofer dazu der WamS. Bei der Bekämpfung einer potenziell lebensgefährlichen Infektion sei ein konsequentes Vorgehen erforderlich. „Bislang haben wir keine Klarheit über das tatsächliche Infektionsgeschehen im Land.“
Die Kosten für flächendeckende Tests könne „nur der Bund primär übernehmen“, sagte Seehofer weiter. „Die Krankenversicherungsbeiträge sollen ja nicht steigen, das haben wir im Konjunkturpaket beschlossen.“ Menschen, die vor zu hohen Kosten warnten, sage er: „Das meiste hat das bisherige Vorgehen gekostet. Wir haben noch nie so viel Geld für die Bewältigung einer Krise ausgegeben wie bei dieser Pandemie.“
Laumann sagte hingegen im Deutschlandfunk, in der Frage flächendeckender Tests orientiere er sich an den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI). Dies bedeute, dass anlassbezogen und dann sehr gründlich getestet werden müsse – wie dies beispielsweise nach dem Ausbruch beim Fleischkonzern Tönnies im nordrhein-westfälischen Rheda-Wiedenbrück geschehen sei.
Ein ähnliches Vorgehen wie in Bayern lehnte Laumann in diesem Zusammenhang ab. Das Angebot der bayerischen Regierung an alle Bürger des Freistaats, sich testen zu lassen, sei durch die Empfehlungen des RKI nicht gedeckt, betonte der NRW-Gesundheitsminister.
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