Vermischtes

Schott Pharma baut Produktion aus

  • Donnerstag, 27. Juni 2024
/picture alliance, Martin Schutt
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Mainz – Schott Pharma treibt den Ausbau des Geschäfts mit Spritzen für injizierbare Medikamente voran und investiert in Produktionskapazitäten. Während in Europa eine Verlagerung der Herstellung eher klassischer Produkte wie Ampullen oder Glasfläschchen von Ungarn nach Serbien im Gange ist, entsteht in den kommen­den Jahren in den USA ein neuer Herstellungsstandort.

Die Investitionen in neue Produktionslinien schlagen sich in den heute veröffentlichten Zahlen zum zweiten Quartal nieder: Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank um drei Prozent auf 67 Millionen Euro.

Schott Pharma erklärte das explizit mit Anlaufkosten für neue Produktionslinien sowie mit einem starken Vergleichswert aus dem zweiten Quartal 2023. Der Umsatz stieg dagegen währungsbereinigt um elf Prozent auf 247 Millionen Euro.

„Die Trends sind stabil, der Markt ist intakt, und es ist ein globales Geschäft“, sagte Unternehmenschef Andreas Reisse in Mainz. Auch von Rezessionsängsten der Menschen sei die Branche eher weniger betroffen. „Bei der Gesundheit wird als letztes gespart, und es gibt den Megatrend des Älterwerdens.“

Große Hoffnungen setzen die Mainzer in vorfüllbare Polymerspritzen, also Spritzen aus Hochleistungskunst­stoff für bestimmte Wirkstoffe, und hier vor allem in das Geschäft mit Spritzen mit großem Volumen etwa für die Behandlung chronischer Krankheiten oder für Krebsmedikamente in der Entwicklung.

„Auch mRNA ist nach wie vor ein Wachstumstreiber“, sagte Reisse. „Das ist ein Feld, das wird sich sehr sicher entwickeln.“ Treiber bei Glasspritzen seien Biologika, Impfstoffe, Abnehmspritzen und Diabetesmittel.

Polymer- und Glasspritzen gehören zu den margenstarken Produkten von Schott Pharma. Sie machen derzeit einen Umsatzanteil von 53 Prozent aus. Mittelfristig, also in den kommenden zwei bis drei Jahren, solle der auf 60 Prozent steigen, sagte Reisse. „Es ist die klare Zielsetzung, das weiter voranzutreiben.“ Auch das Kernge­schäft mit Ampullen und Glasfläschchen für die Pharmaindustrie werde wachsen, wenn auch weniger dyna­misch.

Ampullen und Glasfläschchen sollen künftig an einem neuen Standort im serbischen Jagodina entstehen. Da­für wurde im Sommer am schon länger bestehenden Standort im ungarischen Lukácsháza die Herstellung von Glasspritzen aufgenommen. 2027 soll nach Investitionen von rund 371 Millionen US-Dollar ein neuer Produk­tionsstandort in Wilson im US-Bundesstaat North Carolina in Betrieb gehen.

„Die USA werden stärker werden als Produktionsbasis“, sagte Reisse. Die US-Regierung tue viel dafür, und wenn große Kunden dort mehr produzierten, müsse auch Schott Pharma dort präsent sein. „Es ist immer unsere Stra­tegie gewesen, nah an den Kunden zu sein.“

dpa

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