Schwangerschaftsabbrüche: SPD-Politikerin Mast kritisiert Proteste von Gegnern

Berlin – Die Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion, Katja Mast, hat eine schnelle gesetzliche Regelung gegen Proteste von Gegnern von Schwangerschaftsabbrüchen direkt vor Beratungsstellen gefordert.
„Unser Staat schreibt den Frauen vor, dass sie sich in einer schwierigen Konfliktsituation beraten lassen müssen. Dann muss unser Staat auch dafür sorgen, dass die Frauen unbehelligt und ohne Stigmatisierung zu den Beratungsstellen gelangen“, sagte Mast der Deutschen Presse-Agentur. Den radikalen Abbruchgegnern gehe es nur darum, psychischen Druck auf die Frauen auszuüben.
Abtreibungsgegner haben angekündigt, unter dem Motto „40 days for life“ ab heute 40 Tage lang vor Einrichtungen zur Schwangerschaftsberatung zu protestieren. „Ich will, dass diese unsäglichen, als Mahnwachen getarnten Stigmatisierungen untersagt werden“, betonte Mast. Frauenministerin Lisa Paus (Grüne) habe eine entsprechende Initiative zugesagt – und müsse noch in diesem Jahr liefern.
Es sei unverständlich, dass die Proteste ausgerechnet vor neutralen Beratungsstellen stattfinden müssten, wo kaum Passanten, sondern hauptsächlich Betroffene vorbeikämen. „Wenn ihr ein echtes Anliegen habt, geht doch in die Fußgängerzonen“, forderte Mast die Demonstranten auf.
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