Selbstberichtete Impfreaktionen: COVID-19-Impfstoffe sind gut verträglich

Köln – Es existieren Unterschiede in der selbstberichteten Reaktogenität nach der Erst- und Zweitimpfung mit den in Europa zugelassenen COVID-19-Impfstoffen.
Laura Pfrommer und Co-Autoren (Deutsches Ärzteblatt 2022; DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0298) konnten eine erhöhte selbstberichtete Reaktogenität bei heterologen Impfschemata im Vergleich zu den homologen Biontech/Biontech- und Astrazeneca/Astrazeneca-Schemata bestätigen.
Insgesamt, so die Autoren, berichteten die meisten Personen, dass sie entweder keine oder lediglich „leichte“ bis „mäßige“ selbstberichtete Impfreaktionen (SBIR) nach der Impfung erlebten, was die Verträglichkeit der bisher zugelassenen Impfstoffe bestätigt.
Die Autoren untersuchten das Auftreten von SBIR im Allgemeinen und das Auftreten systemischer und lokaler SBIR, die von Geimpften selbst als „schwer“ eingestuft wurden, jeweils in Abhängigkeit vom Erstimpfstoff und verschiedener Impfschemata nach Zweitimpfung.
Dazu nutzen sie die umfassenden Daten der landesweiten COVID-19-Impfkampagne des Bundeslandes Rheinland-Pfalz über einen Zeitraum von einem Jahr.
Von allen Geimpften machten 40,7 % nach der Erst- und 33,8 % nach der Zweitimpfung valide Angaben zu SBIR. Somit wurden 887.052 Personen in die Analysen eingeschlossen. Deren medianes Alter betrug 60 Jahre, 58 % waren Frauen. Das häufigste Impfschema war Biontech/Biontech (67,3 %).
Von Schmerzen an der Injektionsstelle und Müdigkeit wurde am häufigsten berichtet. Nach der Erstimpfung war die selbstberichtete Reaktogenität bei Biontech am geringsten.
Die selbstberichtete systemische Reaktogenität war insbesondere nach Impfung mit einem Vektorimpfstoff erhöht. Nach der Zweitimpfung war diese nach einem Astrazeneca/Astrazeneca -Schema am geringsten und nach einer Moderna-Zweitimpfung am höchsten.
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