Sexuelle Gewalt gegen Geflüchtete im Ostkongo gestiegen

Goma – Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) verzeichnet eine alarmierende Zunahme sexueller Gewalt in der Umgebung der Flüchtlingscamps im Osten der Demokratischen Republik Kongo und fordert verbesserten Schutz für die Lager.
In den vergangenen zwei Wochen hätten die Teams allein in den Lagern in der Umgebung von Goma, der Provinzhauptstadt von Nord Kivu, mehr als 670 Opfer sexueller Gewalt medizinisch versorgt – das entspreche 48 Opfern sexueller Übergriffe und Vergewaltigungen am Tag.
Die meisten der Frauen und Mädchen seien angegriffen worden, als sie Feuerholz oder Nahrung außerhalb der Lager suchten, berichtete Nothilfekoordinator Jason Rizzo. Der rohstoffreiche Ostkongo wird seit Jahren von Gewalt erschüttert.
Die Kämpfe zwischen Regierungstruppen, der M23-Rebellenmiliz und anderen bewaffneten Gruppen treibt immer wieder die örtliche Bevölkerung auf die Flucht. Rund um Goma sind zahlreiche Camps, in denen diese Binnenflüchtlinge Aufnahme finden.
Sexuelle Gewalt spielt in dem Konflikt seit jeher eine Rolle. „Unsere Teams haben in den vergangenen Monaten eine hohe Zahl von Fällen (sexueller Gewalt) behandelt, aber nie in dem katastrophalen Ausmaß der vergangenen Wochen“, sagte Rizzo.
Neben der Verbesserung der Lebensbedingungen in den Lagern müsse für mehr Sicherheit für Frauen gesorgt werden, die etwa in der Umgebung nach Holz suchen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: