Ski-Gymnastik reduziert Verletzungsrisiko

Berlin – Zu Beginn der bevorstehenden Skihochsaison hat die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) auf das Verletzungsrisiko dieser Sportart hingewiesen. „Wir raten den Skisportlern, sich im Vorfeld durch Skigymnastik intensiv auf den Skiurlaub vorzubereiten und damit das Risiko, vor allem für Knieverletzungen, zu reduzieren“, sagt Reinhard Hoffmann, stellvertretender Generalsekretär der DGOU.
In der vergangenen Skisaison 2013/2014 verletzten sich laut der Auswertungsstelle für Skiunfälle etwa 41.000 bis 43.000 Deutsche beim Skifahren. Mit 34,7 Prozent standen Knieverletzungen an erster Stelle. Gefolgt wurden sie von Verletzungen an Schulter (18,7 Prozent), Rumpf (10,4 Prozent), Hüfte und Oberschenkel (6,7 Prozent) sowie am Kopf (6,6 Prozent).
Die häufigste schwere Knieverletzung im alpinen Skisport ist laut der Fachgesellschaft die Ruptur des vorderen Kreuzbandes. Weibliche Skifahrer verletzten sich am Knie häufiger als Männer – der Anteil bei Frauen betrug 44,4 Prozent, bei Männern 28,2 Prozent. Ursache sei eine im Vergleich zum Mann geringere Muskelkraft in der Oberschenkelmuskulatur und eine insgesamt schwächere Bandfestigkeit. „Genau diese Schwäche lässt sich aber mit dem nötigen Muskeltraining der Beinstreck- und Beinbeugemuskulatur reduzieren.
Ein Skitraining sollten aber nicht nur Frauen, sondern alle absolvieren, die im Alltag viel sitzen und wenig Zeit für Sport haben“, betonte Michael Nerlich, Präsident der DGOU und Direktor der Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Regensburg.
Die Fachgesellschaft begrüßte, dass Verletzungen am Kopf in den letzten Jahren zurückgegangen seien, was wahrscheinlich an der zunehmenden Zahl helmtragender Skifahrer liege – der Deutsche Skiverband geht davon aus, dass mittlerweile rund 85 Prozent der Skifahrer einen Helm tragen.
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