SpiFa zu MFA-Streiks: Tarifsteigerungen müssen gegenfinanzierbar sein

Berlin – Für den 8. Februar hat der Verband medizinischer Fachberufe (vmf) in den Verhandlungen über die Gehälter der Medizinischen Fachangestellten (MFA) zum Streik aufgerufen. Rückendeckung kam heute von den Fachärzten.
Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands (SpiFa) unterstützte die Protestmaßnahmen der MFA und rief die Politik zugleich auf, endlich Maßnahmen zu ergreifen, die die ambulanten Strukturen und ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt stärken.
„Der inzwischen Jahre andauernde Fachkräftemangel und die zunehmende Kostenentwicklung zwingen die ambulanten Versorgungsstrukturen in die Knie“, sagte Dirk Heinrich, Vorstandsvorsitzender des SpiFa. Er betonte, die Forderungen nach einer Lohnerhöhung seien „selbstverständlich gerechtfertigt“. Für viele Ärztinnen und Ärzte sei „eine solche aber einfach nicht umsetzbar“.
Heinrich wies darauf hin, dass die Tarifsteigerungen für die Praxen unmittelbar und vollständig gegenfinanzierbar sein müssten. Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen wie etwa der Budgetierung ärztlicher Leistungen oder bei gleichzeitiger Verweigerung einer neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) sei dies jedoch nicht der Fall.
Der SpiFa bekräftigt seine Forderung nach einem ambulanten Versorgungsgipfel für die Fachärzte. „Wir brauchen endlich ein Aufwachen der Politik, eine Erkenntnis, dass die Gesundheitsversorgung in Deutschland nur dann zukunftsfähig ist und sein kann, wenn die ambulanten Versorgungstrukturen so ausgestattet sind, dass sie trotz steigender Energiekosten, Inflation und auch stetig steigenden Lohnkosten bestehen können,“ so Heinrich.
Ebenso müssen aus Sicht des SpiFa im Zuge der Debatte um fehlende bezahlbare Fachkräfte auch aktuelle und künftige Reformen beleuchtet werden, bei denen Parallelstrukturen aufgebaut werden sollen. „Bereits jetzt wandern viele MFA nach ihrer Ausbildung zur Festanstellung in die Krankenkassen ab, weil dort höhere Gehälter winken,“ so Heinrich weiter.
Das heißt, die Verwaltung schwäche die Versorgung, indem sie ihr das Personal abwerbe. Ein Aufbau von Parallelstrukturen würde den Fachkräftemangel noch einmal anheizen und den Wettbewerb um MFA verstärken. Dies gelte es „unbedingt zu verhindern“.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: