Ärzteschaft

Einschränkungen in Arztpraxen durch Streik des Praxispersonals zu erwarten

  • Dienstag, 6. Februar 2024
/photowahn, stock.adobe.com
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Berlin – Am kommenden Donnerstag könnte es bundesweit in Arztpraxen zu Einschränkungen kommen. Grund ist der angekündigte Warnstreik des Verbandes medizinischer Fachberufe (vmf).

Es sei davon auszugehen, „dass dann alles ein bisschen länger dauert“, weil die Ärzte wegen des Streiks auch die Aufgaben der Angestellten erledigen müssten, sagte eine vmf-Sprecherin. Vereinzelt könnten Praxen auch geschlossen bleiben, wobei der Notdienst nicht betroffen sei.

Der Verband hat erstmals in seiner Geschichte bundesweit 330.000 Medizinische Fachangestellte (MFA) am 8. Feb­ruar zum Streik aufgerufen. Der Aufruf richtet sich an alle Arzthelferinnen und Auszubildenden, die in Ein­rich­tungen der ambulanten Versorgung tätig sind.

Ziel soll es es nach Angaben des vmf sein, den Druck auf die Arbeitgeberseite zu verstärken und grundlegen­de Verbesserungen beim Gehalt zu erzielen.

Seit Oktober führen vmf und Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen der Arzthelferinnen / Medizinischen Fachangestellten (AAA) Tarifverhandlungen. Die Arbeitgeberseite hat ein Gesamtpaket von 5,5 Prozent Erhöhung angeboten. Dem vmf reicht das Angebot nicht aus.

„Damit können wir uns nicht zufriedengeben“, sagte vmf-Präsidentin Han­nelore König. Mit dem aktuellen An­gebot erhielten die Berufsanfängerinnen nach dreijähriger Ausbildung immer noch weniger als Pflegekräfte nach einjähriger Ausbildung. „Und den Kolleginnen und Kollegen mit 17 Jahren Berufserfahrung und hohen Zusatzausbildungen werden ganze 0,1 Prozent Plus vorgeschlagen.“

Der Branchenverband hatte zu Beginn der Tarifverhandlungen im November ein Forderungspaket vorgelegt, das seinen Angaben zufolge auf eine prozentualen Gehaltssteigerung von durchschnittlich 14,6 Prozent über alle Berufsjahr- und Tätigkeitsgruppen hinausläuft.

Dem vmf zufolge sind bereits zahlreiche Rückmeldungen zur Teilnahme aus fast allen Bundesländern einge­gangen. Darüber hinaus finden neben der zentralen Kundgebung zum Verhandlungstermin am 8. Februar vor der Bundesärztekammer in Berlin weitere Protestaktionen in Dortmund, Hamburg, Marburg, Nürnberg und Stuttgart statt.

EB/afp

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