Warnstreik der medizinischen Fachberufe in Arztpraxen angekündigt

Berlin – Der Verband medizinischer Fachberufe (vmf) und die Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen der Arzthelferinnen/Medizinischen Fachangestellten (AAA) wollen sich am 8. Februar zur vierten Verhandlungsrunde über die Gehälte der Medizinische Fachangestellte (MFA) treffen.
Es soll aber keine normale Verhandlungsrunde werden, wie der vmf heute mitteilte. Die nächste Tarifrunde werde „erstmalig in seiner Verbandsgeschichte mit Warnstreiks“ begleitet werden, kündigte der vmf heute an.
Bundesweit sind demnach alle Medizinischen Fachangestellten und Arzthelferinnen, die in Einrichtungen der ambulanten Versorgung tätig sind, zu einem ganztägigen Warnstreik und einer zentralen Warnstreikkundgebung aufgerufen.
„Wir müssen den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen“, sagte vmf-Präsidentin Hannelore König. Nach drei Verhandlungsrunden von Oktober bis Dezember des vergangenen Jahres hätte sich AAA nur minimal bewegt und beharre auf ihrem Gesamtpaket von 5,5 Prozent.
König bezeichnete das angebotene Einstiegsgehalt als „zu niedrig“. Auch sollten die Zuschläge in den Tätigkeitsgruppen reduziert werden, sodass MFA im 17. Berufsjahr in der höchsten Tätigkeitsgruppe nur eine geringe Steigerung von 0,1 Prozent erhalten würden.
„Die Arbeitgeberseite lehnt zudem eine Besitzstandsregelung bei den Zuschlägen für die Kolleginnen und Kollegen, die sich bereits in der höheren Tätigkeitsgruppe befinden, ab“, so König weiter. Ebenso wolle sie weder eine Inflationsausgleichsprämie zahlen, noch die Sonderzahlung erhöhen.
König betonte, nach zwei Jahren Reallohnverlust sei es „dringend notwendig“, ein deutliches Signal an die Tarifpartner zu senden. „Wir erwarten von der Arbeitgeberseite ein deutlich verbessertes Angebot für die qualifizierten Fachkräfte und Experten in den Praxisteams.“
Details zur Kundgebung und weiteren Arbeitskampfmaßnahmen in der Verhandlungswoche vom 5. bis 8. Februar sollen kurzfristig bekannt gegeben werden.
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