Politik

Staaten sagen mehr als neun Milliarden US-Dollar für Klimafonds zu

  • Donnerstag, 5. Oktober 2023
Svenja Schulze (SPD) Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung spricht während der internationalen Wiederauffüllungskonferenz für den Grünen Klimafonds. /picture alliance, Thomas Banneyer
Svenja Schulze (SPD) Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung spricht während der internationalen Wiederauffüllungskonferenz für den Grünen Klimafonds. /picture alliance, Thomas Banneyer

Bonn – Industriestaaten haben rund 9,3 Milliarden US-Dollar für die Unterstützung ärmerer Staaten im Kampf gegen den Klimawandel zusagt. Das Geld soll über den Grünen Klimafonds Projekte für die Zeit von 2024 und 2027 in Schwellen- und Entwicklungsländern finanzieren, wie das Bundesentwicklungsministerium anlässlich einer von Deutschland ausgerichteten Konferenz in Bonn mitteilte. Die Summe entspricht aktuell knapp 8,9 Milliarden Euro.

25 Länder machten demnach Zusagen, fünf weitere erklärten, dies in Kürze tun zu wollen, weshalb die Summe am Ende laut Ministerium „erheblich höher“ ausfallen dürfte. Für die Bundesregierung bekräftigte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) seine Zusage von zwei Milliarden Euro für die aktuelle Finanzierungsrunde des Fonds.

Der Fonds soll Entwicklungsländern bei der Anpassung an den Klimawandel und beim Aufbau einer klima­freund­licheren Wirtschaft helfen. Dazu stellt er Zuschüsse, Kredite, Garantien und Eigenkapital bereit und bemüht sich auch um die Mobilisierung privaten Kapitals.

Nach Angaben des Bundesentwicklungsministeriums wurden bisher 228 Projekte finanziert, jeweils rund zur Hälfte in den Bereichen Treibhausgasminderung und Anpassung an den Klimawandel.

Die Industriestaaten haben sich dazu verpflichtet, 100 Milliarden US-Dollar jährlich für den internationalen Einsatz gegen den Klimawandel aus öffentlichen und privaten Quellen bereitzustellen – eigentlich schon bis zum Jahr 2020. Scholz geht davon aus, dass dieses Ziel im laufenden Jahr erstmals erreicht wird.

Nach Ansicht von Bundesumweltministerin Steffi Lemke muss sich jede Bundesregierung mit der Anpassung an die Folgen der Klimakrise beschäftigen. „Daran wird keine demokratisch gewählte Bundesregierung vorbei­kommen, wie auch immer die Parteienzusammensetzung sein mag“, sagte die Grünen-Politikerin in Berlin bei der Eröffnung eines Kompetenzzentrums zu Natürlichem Klimaschutz.

„Wenn man sich vor Augen führt, dass für den Rhein eine Prognose existiert, dass er in 30, 40 Jahren nur noch die Hälfte des Wasserzuflusses haben wird, dann zeigt das ja, wie tief das auch in die ökonomischen Bereiche eingreift und dass Handeln zwingend notwendig ist.“

Im März hatte die Bundesregierung das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz auf den Weg gebracht. „Wir wollen das Wasser in der Landschaft halten, damit es Vorsorge tragen kann gegen Dürre, aber auch gegen Hoch­wasser- und Starkregenereignisse“, sagte Lemke. „Also Vorsorge betreiben gegen Zeiten mit zu viel und Zeiten mit zu wenig Wasser.“ Konkret heißt das beispielsweise, alte Wälder zu erhalten und Moore wiederzuvernässen.

Insgesamt hat der Bund dafür vier Milliarden Euro bis 2026 zur Verfügung gestellt. Das neu eröffnete Kompetenz­zentrum soll dabei als bundesweite Anlaufstelle für Vernetzung und Beratung dienen. Bislang haben sich laut Kompetenzzentrum rund 500 Kommunen gemeldet.

dpa

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