Vermischtes

Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verdachts auf Listerien in Frikadellen

  • Mittwoch, 6. November 2019
Listeria monocytogenes unter dem Rasterelektronenmikroskop REM-Color /picture-alliance, OKAPIA KG, Germany, Dr. Gary Gaugler
/Dr.Gary Gaugler/OKAPIA

Oldenburg/Vechta – Der Skandal um möglicherweise mit Listerien belastete Fertigfrika­dellen einer Fleischwarenfabrik aus dem Kreis Vechta beschäftigt nun auch die Staatsan­waltschaft Oldenburg. Das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit habe Strafanzeige gestellt, teilte Niedersachsens Verbraucherschutzministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) gestern mit.

Bei einer Kontrolle in dem Betrieb in Goldenstedt am vergangenen Freitag waren Hinwei­se auf Listerien in Frikadellen gefunden worden. Auf Druck der Behörden rief das Unter­nehmen die Produkte zurück. Die Firma stand unter verschärfter Kontrolle, weil bereits in der Vergangenheit Verstöße gegen Hygienerichtlinien an den Standorten in den Kreisen Vechta und Cloppenburg festgestellt worden waren.

Auch die Betriebszulassung für das Werk in Goldenstedt wurde vorerst zurückgenommen. Eine Entscheidung darüber, ob es bei der vorübergehenden Stilllegung der Produktion bleiben werde, sei noch nicht getroffen, sagte ein Sprecher des Landkreises Vechta.

Nach einer Kontrolle des niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Le­bensmittelsicherheit in der Firmenzentrale in der niedersächsischen Gemeinde Essen (Kreis Cloppenburg) habe die Behörde auch hier das Ruhen der Betriebszulassung ange­ordnet, sagte eine Sprecherin des Landesverbraucherschutzministeriums heute.

Unterdessen forderten Verbraucherschützer Konsequenzen aus dem Fall. Die Informatio­nen müssten schneller und umfassender an die Verbraucher herangetragen werden, sagte Janina Willers von der Verbraucherzentrale Niedersachsen: „Wir fordern, dass möglichst schnell und möglichst viele Verbraucher erreicht werden müssen über alle Kanäle.“

Wegen Hygienemängeln in der Vergangenheit waren die Kontrollen in der Fleischwaren­fabrik seitens der Lebensmittelüberwachung erhöht worden. Eigentlich hätten nur Le­bens­mittel in Verkehr gebracht werden dürfen, die vorher negativ auf Listerien überprüft worden waren.

Der Präsident des Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Eber­hard Haunhorst, sagte im Deutschlandfunk, dass das Unternehmen den Überwachungsbe­hörden offensichtlich doch nicht alle Untersuchungsergebnisse mitgeteilt hatte.

„Die Ermittlungen laufen ja noch und wir werden sehen, ob da noch wieder weitere Char­gen auftauchen, die nicht in Ordnung sind.“ Dazu gebe es noch keine abschließenden Er­kenntnisse. Es sei nicht einfach, herauszufinden, wie die Produkte mit Listerien verunrei­nigt wurden. Das habe viel mit Hygiene zu tun. Fachleute müssten mögliche Kontamina­tionsquellen suchen.

dpa

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