Stada profitiert von Krankheitswelle und Russland-Geschäft

Bad Vilbel – Kräftige Zuwächse bei rezeptfreien Medikamenten und starke Geschäfte in Russland treiben den Arzneimittelhersteller Stada an.
Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz um 17 Prozent auf knapp 3,8 Milliarden Euro, wie das Unternehmen heute in Bad Vilbel bei Frankfurt mitteilte. Dabei kamen Stada unter anderem Wechselkurseffekte durch den russischen Rubel zugute, der trotz der Sanktionen gegen das Land kräftig zum Euro aufgewertet hatte. Währungsbereinigt stiegen die Erlöse um elf Prozent.
Stada erzielt rund 15 Prozent des Umsatzes in Russland. Der Konzern hatte sich trotz des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine nicht aus Russland zurückgezogen und dies mit der medizinischen Versorgung der Menschen begründet. Das Geschäft in Russland sei wie Stada im niedrigen zweistelligen Bereich gewachsen, hieß es.
Darüber hinaus profitierten die Hessen von einer Grippe- und Erkältungswelle, die im vergangenen Jahr besonders viele Menschen getroffen hatte. Der Umsatz mit rezeptfreien Arzneien wie Grippostad oder dem Hustenmittel Silomat zog währungsbereinigt um 17 Prozent an und wurde zur wichtigsten Säule der Hessen.
Stada hatte mehrere neue Marken eingeführt und eine Partnerschaft mit dem französischen Pharmakonzern Sanofi geschlossen. Das große Geschäft mit Nachahmermedikamenten wuchs derweil währungsbereinigt um sechs Prozent, während der Umsatz mit Spezialpharmazeutika um gut ein Zehntel zulegte.
Insgesamt legte der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) deutlich um 17 Prozent auf 875 Millionen Euro zu. Unterm Strich blieb ein Konzernergebnis von rund 355 Millionen Euro nach 264 Millionen 2021.
Stada zählt zu den größten Anbietern rezeptfreier Arzneimittel in Europa. Das Unternehmen beschäftigte zuletzt rund 13.000 Menschen weltweit, davon 1.477 in Deutschland auf Basis von Vollzeitstellen.
Vorstandschef Peter Goldschmidt stellte weitere Zuwächse in Aussicht. „Wir sind im Consumer-Health-Geschäft inzwischen Nummer vier in Europa und wir glauben, dass wir in diesem Jahr Bayer in Europa überholen können“, sagte er dem Handelsblatt.
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