Städtetag fordert Sofortmaßnahmen im Kampf gegen Krise in der Notfallversorgung

Berlin – Der Deutsche Städtetag fordert wegen der Notlage in der medizinischen Notfallversorgung Sofortmaßnahmen von Bund, Ländern und Ärztinnen und Ärzten. „Kinderkliniken, Notfallambulanzen der Krankenhäuser und Rettungsdienste arbeiten am Limit“, sagte Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Er bat unter anderem niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, zu prüfen, ob sie ihre Praxen auch an den Feiertagen geöffnet halten könnten.
Nach Dedys Angaben befürchten die Städte, dass sich die kritische Lage über Weihnachten und Silvester weiter zuspitzt. Deshalb rief er Bund, Länder und die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte dazu auf, „die dramatische Krise in der Akutversorgung mit Sofortmaßnahmen zu lindern“.
Die Krankenhäuser bräuchten finanziell und rechtlich „sofort mehr Beinfreiheit“, um improvisieren zu können, erklärte Dedy den Funke-Zeitungen zufolge. „Sanktionen bei Verstößen gegen Vorgaben von Personalschlüsseln, Dokumentationspflichten oder das Vorhalten von Intensivbetten sind vorübergehend auszusetzen.“ Kliniken müssten entschädigt werden, wenn sie schlecht bezahlte Notfallbehandlungen anstelle von finanziell attraktiveren, aber nicht notwendigen Eingriffen vornähmen.
An niedergelassene Ärztinnen und Ärzte richtete der Hauptgeschäftsführer des Städtetags dem Bericht zufolge eine „dringende Bitte“: „Bitte prüfen Sie, ihre Praxen auch noch nach 18.00 Uhr, am Samstag und Sonntag und an den Feiertagen offen zu halten.“
Überdies forderte er die Gesundheitsminister von Bund und Ländern auf, „unmissverständlich“ klarzumachen, dass die 112 des örtlichen Rettungsdienstes nur in wirklichen Notfällen zu wählen sei. Auch dürften die Notaufnahmen der Krankenhäuser nicht „verstopft“ werden durch Menschen, die zum Beispiel nur eine einfach Erkältung hätten.
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