Politik

Starke Grippewelle: Dringender Appell zur Schutzimpfung

  • Donnerstag, 19. Januar 2017
Uploaded: 28.11.2013 19:20:52 by mis
/dpa

Berlin – Angesichts der starken Grippewelle in Deutschland haben Robert-Koch-Institut (RKI), Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und Ärztekammer Hessen heute vor allem an ältere Menschen über 60 appelliert, sich impfen zu lassen.

RKI-Präsident Lothar Wieler richtete auch angesichts bisheriger Todesfälle einen „drin­genden Appell“ an diese Al­ters­gruppe, sagte er heute im ZDF-Morgenmagazin. Es mache noch Sinn, sich zu impfen. 28 der 31 bislang gemeldeten Grip­pe­toten seit Beginn der Grippewelle waren nach RKI-Angaben älter als 59 Jahre. Wieler sprach von einer starken, ernsthaften Grippewelle und bedauerlich niedrigen Impfquoten in Deutschland. Bislang seien rund 11.000 Fälle gemeldet. Es würden aber längst nicht alle erfasst.

Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) appellierte an die Men­schen, sich noch die Schutzimpfung zu holen. „Nach der Impfung dauert es zehn bis 14 Tage, bis der Körper einen ausreichenden Schutz gegen die Grippeviren aufgebaut hat“, erklärte BZgA-Leiterin Heidrun Thaiss. Die Schutzimpfung sollte jedes Jahr aufgefrischt werden, weil sich auch die Viren ständig verändern. Auch Hygiene sei in Grippezeiten eine wirk­same Vorbeugung. „Wer sich außerdem regelmäßig und ausreichend lange die Hände gründlich mit Seife wäscht, vermeidet die Weitergabe von Krankheitserregern über die Hände“, erklärte Thaiss.

In Frankreich brachte die Schwere der diesjährigen Grippewelle viele Krankenhäuser be­reits an ihre Kapazitätsgrenze. Gesundheitsministerin Marisol Touraine hatte die Kliniken des Landes vor gut einer Woche aufgefordert, notfalls nicht dringende Operationen auf­zuschieben, um genug Betten für Grippepatienten zu haben. Auch in Frankreich sind we­gen des in diesem Jahr kursierenden Virustyps vor allem ältere Menschen von schweren Verläufen betroffen.

„Es besteht kein Grund zur Panik. Auch wissen wir nicht, ob sich die Grippewelle in Deut­schland weiter ausbreitet“, betonte Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach, Präsident der Landesärztekammer Hessen. Da es sich bei der Influenza allerdings nicht um eine harml­ose, sondern um eine ernstzunehmende Erkrankung handele, durch die sich auch be­stehende Erkrankungen dramatisch verschlechtern könnten, sei es wichtig, sich vor einer Ansteckung zu schützen.

Ausdrücklich rief auch von Knoblauch zu Hatzbach bisher nicht Geimpfte zur Grippe­schutz­impfung auf. „Es ist nicht zu spät, sich jetzt noch vom Hausarzt oder der Hausärztin gegen Grippe impfen zu lassen." Außerdem zeige die Er­fahrung, dass gerade Immunge­schwächte und chronisch Kranke auch von einer zweiten Grippe­schutzimpfung in einer Saison profitieren könnten, ergänzt der Ärztekammerprä­si­dent.

dpa/afp/may

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung