Politik

Stich­probensystem in Arzt­praxen für Coronaerfassung im Gespräch

  • Dienstag, 16. August 2022
Stefanie Drese (SPD), Gesundheitsministerin von Mecklenburg Vorpommern. /picture alliance, Flashpic, Jens Krick
Stefanie Drese (SPD), Gesundheitsministerin von Mecklenburg Vorpommern. /picture alliance, Flashpic, Jens Krick

Schwerin – Weil die Zahl der positiven PCR-Tests kein ausreichendes Bild der Coronainfektionslage mehr lie­fert, will Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) zusätzliche Informationen von den Ärzten einholen.

„Für die Bewertung der pandemischen Lage müssen wir künftig mehrere Faktoren einbeziehen“, sagte sie ges­tern nach einer Beratung des Corona-Expertenrats Mecklenburg-Vorpommerns. Derzeit werde unter an­derem die Möglichkeit geprüft, die Erfassung von Coronainfektionen über ein Stich­probensystem in Arzt­praxen zu etablieren, erläuterte Drese.

„Allein die gemeldeten Ergebnisse von PCR-Tests sind nicht aussagekräftig genug.“ Längst nicht jeder, dessen Schnelltest positiv ist oder der nur leichte Symptome hat, lässt einen PCR-Test vornehmen.

Denkbar sei, dass in ausgewählten Praxen über das Land verteilt regelmäßig Stichproben von Patienten mit Atemwegserkrankungen entnommen und im Labor untersucht werden, erläuterte eine Ministeriumsspre­che­rin das mögliche Vorgehen.

Basierend auf den Ergebnissen wären dann regionale Hochrechnungen möglich. „Die Möglichkeiten einer Umsetzung müssen jedoch zunächst in logistischer, technischer und finanzieller Hinsicht geprüft werden.“

Drese kündigte einen Neun-Punkte-Plan zur Bekämpfung von Corona für Herbst und Winter an. Er soll in Kürze dem Landeskabinett vorgelegt werden. Bisher stehe das Grundgerüst, es fehlten aber noch einige bundespolitische Entscheidungen.

Der Corona-Expertenrat in Mecklenburg-Vorpommern soll deshalb kommende Woche erneut zusammentre­ten. Die Ministerin betonte, angesichts der sicherheits- und energiepolitischen Krisen weltweit sei es umso wichtiger, Risiken in Zusammenhang mit dem Coronavirus zu minimieren.

Der Corona-Expertenrat des Landes Mecklenburg-Vorpommern besteht dem Ministerium zufolge aus elf ständigen Mitgliedern und 15 weiteren Akteuren. Ihm gehören etwa die Professoren Nils-Olaf Hübner, Lars Kaderali und Emil Reisinger an – außerdem Vertreter von Wohlfahrtsverbänden, Ärztevereinigungen und Kommunen.

dpa

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