STIKO-Chef: Affenpockenimpfung für Risikogruppen könnte sinnvoll sein

Düsseldorf – Eine präventive Impfung von Risikogruppen gegen die Affenpocken könnte dem Chef der Ständigen Impfkommission (STIKO), Thomas Mertens, zufolge sinnvoll sein. „Darüber wird derzeit nachgedacht“, sagte Mertens der Rheinischen Post heute.
Im Gegensatz zur klassischen Pockenimpfung seien bei dem modernen Impfstoff keine Nebenwirkungen zu erwarten. Eine Impfung der gesamten Bevölkerung sei aber „sehr wenig wahrscheinlich“.
Bei der Erstimpfung mit dem klassischen Pockenimpfstoff war es bei einem von rund 20.000 Geimpften zu Hirnhautentzündungen gekommen. „Der aktuelle Impfstoff – und nur dieser kommt infrage – ist aber viel besser verträglich“, erklärte Mertens. Der Impfvirus könne sich nach der Impfung im Menschen nicht weiter vermehren.
Ältere Menschen, die gegen die Pocken geimpft wurden, verfügen laut dem STIKO-Chef auch über einen Impfschutz gegen die Affenpocken. „Ein gewisser Schutz hält wahrscheinlich lebenslang an“, sagte Mertens. Zwar sei der Impfschutz nicht vollständig, er schütze aber zumindest gegen schwere Erkrankungen.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) empfehle eine Isolierung von Infizierten bis zum Abfall der Krusten, aber mindestens von 21 Tagen, sagte RKI-Chef Lothar Wieler gestern in Bremen. Für enge Kontakte empfehle man eine Quarantäne von 21 Tagen.
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