Studie empfiehlt Umstieg auf Luftrettung in dünn besiedelten Gebieten

Köln – Die notfallmedizinische Versorgung durch Rettungswagen auf Hubschrauber umzustellen kann in strukturschwachen, dünn besiedelten Gebieten in den kommenden Jahrzehnten die Versorgung sicherstellen. Zu diesem Ergebnis kommt das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekt „PrimAIR – Luftrettung als innovatives Konzept zur Notfallrettung in strukturschwachen Gebieten“.
„In ländlichen, immer dünner besiedelten Regionen wird ein ausschließlich bodengebundener Rettungsdienst weder den Notfallpatienten gerecht, noch finanzierbar sein“, meinen die Projektpartner. Denn viele ländliche Regionen in Deutschland müssten sich darauf einstellen, dass die Bevölkerung überaltere und die finanzielle und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zurückgehe.
In dünn besiedelten Regionen werde es immer weniger Notfälle pro Schicht geben. Trotzdem müssten die Rettungswachen weiterhin rund um die Uhr besetzt werden, wofür immer weniger geeignetes Personal vor Ort zur Verfügung stehe. Auch der Patiententransport zu geeigneten Notaufnahmeeinrichtungen werde immer länger dauern, weil Krankenhäuser schlössen oder sich zunehmend spezialisierten.
Luft- und Bodenrettung sollten daher künftig nicht mehr nebeneinanderlaufen, sondern sich sinnvoller ergänzen: „Dünn besiedelte Regionen werden durch Luftrettungsmittel abgedeckt, für größere Orte wird es sinnvoll sein, weiterhin eine Versorgung durch bodengebundene Rettungsmittel zu gewährleisten“, meinen die Projektpartner.
An „PrimAIR“ haben verschiedene Partner mitgearbeitet, unter anderem das Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr der Fachhochschule Köln und das Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement am Klinikum der Universität München.
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