Studie soll Kinderarztversorgung in Bayern untersuchen

München – Die kinderärztliche Versorgung in Bayern soll mithilfe einer Studie der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg überprüft werden.
„Aufgrund der Versorgungslage sind Familien zunehmend bei der Wahl von Leistungserbringern eingeschränkt und können nicht immer die Kinderärztin oder den Kinderarzt ihrer Wahl aufsuchen“, sagte Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) gestern in München.
Vornehmlich in ländlichen Räumen, in denen nur wenige Kinderärzte praktizierten, seien daraus resultierende lange Fahrt- und Wartezeiten eine steigende Belastung für Familien geworden.
Starten soll die Studie, die der Freistaat den Angaben zufolge mit 20.000 Euro fördert, am 1. Februar. Im Fokus stehen soziale, finanzielle, persönliche und geografische Faktoren. Die Frage sei, ob die Bedarfsplanung für kinderärztliche Versorgung den Anforderungen der Familien entspreche.
„Das heißt: Haben die Familien ausreichend Zugang zu Kinderärzten und wenn nein, woran liegt das?“, erläuterte die Ministerin. Erforscht werden soll unter anderem, wo Praxen verfügbar sind, wie Familien diese erreichen können oder wie sie über die Angebote informiert sind. Auch die Mobilität und die Akzeptanz sollen untersucht werden.
Die bundesweite Bedarfsplanung berücksichtige diese verschiedenen Erreichbarkeiten nicht, kritisierte Gerlach.
Michael Hubmann, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, begrüßte das Vorhaben. „Die Aufrechterhaltung einer flächendeckenden kinder- und jugendärztlichen Versorgung ist von enormer gesellschaftlicher Tragweite“, sagte er. „Ausscheiden der Babyboomer, überbordende Bürokratie und permanente Verfügbarkeit erschweren die Nachfolgesuche in vielen Praxen.“
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