Hochschulen

Studie soll Kinderarztversorgung in Bayern untersuchen

  • Montag, 15. Januar 2024
/Robert Kneschke, stock.adobe.com
/Robert Kneschke, stock.adobe.com

München – Die kinderärztliche Versorgung in Bayern soll mithilfe einer Studie der Julius-Maximilians-Univer­sität in Würzburg überprüft werden.

„Aufgrund der Versorgungslage sind Familien zunehmend bei der Wahl von Leistungserbringern eingeschränkt und können nicht immer die Kinderärztin oder den Kinderarzt ihrer Wahl aufsuchen“, sagte Gesundheitsminis­terin Judith Gerlach (CSU) gestern in München.

Vornehmlich in ländlichen Räumen, in denen nur wenige Kinderärzte praktizierten, seien daraus resultierende lange Fahrt- und Wartezeiten eine steigende Belastung für Familien geworden.

Starten soll die Studie, die der Freistaat den Angaben zufolge mit 20.000 Euro fördert, am 1. Februar. Im Fokus stehen soziale, finanzielle, persönliche und geografische Faktoren. Die Frage sei, ob die Bedarfsplanung für kinderärztliche Versorgung den Anforderungen der Familien entspreche.

„Das heißt: Haben die Familien ausreichend Zugang zu Kinderärzten und wenn nein, woran liegt das?“, erläu­ter­te die Ministerin. Erforscht werden soll unter anderem, wo Praxen verfügbar sind, wie Familien diese erreichen können oder wie sie über die Angebote informiert sind. Auch die Mobilität und die Akzeptanz sollen untersucht werden.

Die bundesweite Bedarfsplanung berücksichtige diese verschiedenen Erreichbarkeiten nicht, kritisierte Gerlach.

Michael Hubmann, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, begrüßte das Vorhaben. „Die Auf­rechterhaltung einer flächendeckenden kinder- und jugendärztlichen Versorgung ist von enormer gesell­schaftlicher Tragweite“, sagte er. „Ausscheiden der Babyboomer, überbordende Bürokratie und permanente Verfügbarkeit erschweren die Nachfolgesuche in vielen Praxen.“

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung