Studien- und Forschungsaustausch auch für Menschen mit Behinderung
Bonn – Auf die Möglichkeiten für Menschen mit Behinderung, einen Teil ihres Studiums oder Forschungsprojekte im Ausland zu gestalten, hat der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hingewiesen. „Gerade Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten sind in besonderem Maße auf hohe Qualifikation angewiesen, um ihre Chancen auf einen ihren Fähigkeiten entsprechenden Arbeitsplatz zu stärken“, hieß es aus dem Verband.
Der DAAD unterstütze daher die Forderung der UN-Behindertenrechtskonvention nach chancengleichen Studienbedingungen und ermutige Studierende mit Behinderungen und chronischen Krankheiten, einen Teil ihres Studiums im Ausland zu verbringen, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern und internationale Kontakte zu knüpfen.
Wichtige Voraussetzung für einen erfolgreichen Studienaufenthalt im Ausland sei aber eine gesicherte Studienfinanzierung, die nicht nur die Ausbildungs- und Lebenshaltungskosten berücksichtige, sondern auch alle behinderungsbedingt anfallenden Zusatzkosten abdecke, zum Beispiel für die medizinische Versorgung, für Pflegeleistungen oder eine erforderliche Studienassistenz. Bund, Länder und Sozialleistungsträger sollten laut dem DAAD für entsprechende Rahmenbedingungen sorgen. Noch seien die sozialrechtlichen Regelungen aber nicht ausreichend an moderne Bildungsverläufe angepasst.
Der DAAD stelle daher finanzielle Mittel für Mehrkosten zur Verfügung, die durch eine Behinderung oder chronische Erkrankung begründet seien und die kein anderer Kostenträger decke. Dies gelte für die individuelle Personenförderung und für vielfältige Projektförderungen.
Der Austauschdienst will auch bei den Mitgliedshochschulen für den Austausch von Menschen mit Behinderung werben. Dafür hat der DAAD jetzt Handlungsempfehlungen zur Thematik „Behinderung und chronische Krankheit“ beschlossen.
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