Ausland

Südafrikas Regierung sieht Höhepunkt von Omikron-Welle überschritten

  • Montag, 3. Januar 2022
Menschen feiern das neue Jahr, während die Polizei in Hillbrow, Johannesburg, nach Mitternacht patrouilliert. Dies ist die Folge der Aufhebung der Ausgangssperre von zwölf bis vier Uhr und anderer COVID-19-Beschränkungen. /picture alliance, AP, Shiraaz Moahmed
Menschen feiern das neue Jahr, während die Polizei in Hillbrow, Johannesburg, nach Mitternacht patrouilliert. Dies ist die Folge der Aufhebung der Ausgangssperre von zwölf bis vier Uhr und anderer COVID-19-Beschränkungen. /picture alliance, AP, Shiraaz Moahmed

Johannesburg – Gut einen Monat nach der Entdeckung der Omikron-Variante des Coronavirus SARS-CoV-2 in Süd­afrika sieht die Regierung den Höhepunkt der neuen Infektionswelle überschritten. Das Land habe die Omikron-Welle ohne einen deutlichen Anstieg der Krankenhausanweisungen und Todesfälle über­stan­den, hob die Regierung kürzlich hervor.

Staatschef Cyril Ramaphosa ließ daher erklären, dass die seit fast zwei Jahren geltende nächtliche Aus­gangssperre und weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens aufgehoben werden. Das galt bereits zu Silvester.

„Laut unseren Experten hat Omikron seinen Höhepunkt erreicht – ohne eine deutliche oder alarmie­rende Veränderung bei der Zahl der Krankenhauseinweisungen“, erklärte der dem Präsidenten zugeteilte Minister Mondli Gungubele bei einer Online-Pressekonferenz. Die Regierung hege die Hoff­nung, dass die positive Entwicklung andauere. Sie werte die Lage aber weiterhin „stündlich“ aus, um jede gegenteilige Entwicklung rechtzeitig zu bemerken.

Die Zahl der Neuinfektionen in Südafrika war in den vergangenen Tagen um fast 30 Prozent im Vergleich zur Vorwoche gesunken. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen wegen des Virus war in acht der neun Provinzen des Landes rückläufig.

„Die Omikron-Variante ist zwar hochgradig übertragbar, aber die Zahl der Krankenhauseinweisungen war niedriger als bei früheren Wellen“, erklärte das Präsidialamt. „Dies bedeutet, dass das Land über freie Kapazitäten für die Aufnahme von Patienten verfügt, selbst für Routineleistungen.“

Die stark mutierte Omikron-Variante war Ende November erstmals in Südafrika und Botsuana nachge­wiesen worden. Sie entwickelte sich schnell zur vorherrschenden Coronavirusvariante in Südafrika und ließ die dortige Zahl der Coronaneuinfektionen bis Mitte Dezember auf mehr als 26.000 Fälle pro Tag schnellen. Am vergangenen Freitag wurden weniger als 13.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden ge­meldet.

„Die Schnelligkeit, mit der die vierte, von Omikron angetriebene Welle angestiegen, einen Höhepunkt erreicht und sich dann abgeschwächt hat, ist atemberaubend“, schrieb Fareed Abdullah von Südafrikas Medizinischem Forschungsrat (SAMRC) im Onlinedienst Twitter. „Ein Höhepunkt in vier Wochen und ein überstürzter Abfall in zwei Wochen.“

Die Omikron-Variante wurde laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) mittlerweile in rund hundert Län­dern nachgewiesen, darunter Deutschland. In einigen europäischen Ländern wie Portugal und Frankreich hat sie sich bereits zur vorherrschenden Coronavariante entwickelt.

afp

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