Ärzteschaft

Tag des Gesundheitsamts: Verband hebt Rolle des ÖGD hervor

  • Montag, 18. März 2024
/picture alliance, Jonas Güttler
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Berlin – Auf den entscheidenden Beitrag des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, um die Gesund­heitsversorgung von sozial benachteiligten Menschen in Deutschland zu verbessern, wies der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) anlässlich des morgigen Tages des Gesundheitsamtes hin. Dieser steht in diesem Jahr unter dem Motto „Soziale Ungleichheit und Gesundheit“.

„Wohnungslose, psychisch Kranke, Drogengebrauchende, Menschen ohne gültigen Aufenthaltsstatus und viele andere sind häufig nicht in der Lage, Kliniken oder Praxen aufzusuchen und sich versorgen zu lassen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gesundheitsämter suchen diese Menschen auf, leisten Basishilfe und organisieren die weitere Versorgung“, erläuterte die Vorsitzende des BVÖGD, Kristina Böhm.

Sie verwies darauf, dass laut vielen Studien auch in Deutschland die Gesundheitschancen ungleich verteilt sind. Danach hätten zum Beispiel Frauen in schlechten gestellten Landkreisen und Städten eine um 1,5 Jahre verringerte Lebenserwartung gegenüber Frauen in den am besten gestellten Kreisen, bei Männern fällt diese Differenz mit 2,9 Jahren noch größer aus. „Der ÖGD ist als dritte Säule im Gesundheitswesen bei der aufsuchenden Versorgung unverzichtbar“, so Böhms Fazit.

„Die Gesundheitsämter arbeiten außerdem gemeinsam mit anderen Institutionen intensiv daran, die Gesundheitschancen sozial schlechter gestellter Menschen zu verbessern“, betonte Emanuel Wiggerich, erster stellvertretender Vorsitzender des BVÖGD.

Beispiele hierfür seien die kommunalen Gesundheitskonferenzen, die Beratung zu gesundheitlichen Fragestellungen, die Politikberatung zur Gestaltung einer gesundheitsförderlichen Stadt oder Kommune, das Vorhalten niederschwelliger und aufsuchender Angebote sowie die Erstellung und Umsetzung von Hitzeaktionsplänen.

EB/aha

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