Tattoo-Entfernung: Bundesrat erweitert Kreis auf alle approbierten Ärzte

Berlin – In Deutschland dürfen bald nur noch Ärzte per Laser Tätowierungen oder Permanent Make up entfernen. Das hat der Bundesrat heute in Berlin entschieden. Bisher bieten beispielsweise auch private Kosmetikstudios solche Eingriffe an.
Änderungen gab es vom Bundesrat in der Frage, welche Arztgruppen die Behandlung vornehmen dürfen. Der Regierungsentwurf der betreffenden Strahlenschutzverordnung hatte ursprünglich vorgesehen, dass in Zukunft nur Dermatologen und plastische Chirurgen dazu berechtigt sein sollten. Der Bundesrat erweiterte den Kreis jetzt.
Nun sollen alle approbierten Ärzte berechtigt sein, sofern sie über die entsprechende Fachkunde verfügen. Diese muss durch ärztliche Weiter- oder Fortbildungen nachgewiesen werden. Die Neuregelung tritt Ende 2020 in Kraft. Der Regierungsentwurf hatte eine dreimonatige Übergangsfrist vorgesehen.
Die Entscheidung des Bundesrats war in dieser Woche kritisch beäugt worden. Der Wirtschaftsausschuss hatte zuletzt empfohlen, die Regelung ganz zu kippen. Der Gesundheitsausschuss wollte eine Ausweitung auf alle Ärzte. Das hat sich nun durchgesetzt.
Die dermatologischen Verbände verlangen bereits seit Jahren, die Anwendung dieser Geräte nur entsprechend ausgebildeten Fachärzten zu erlauben. Auch die Bundesärztekammer hatte sich vehement dafür eingesetzt, im Sinne der Patientensicherheit bestehende Regelungslücken zu schließen.
Die Modernisierung des Strahlenschutzrechts führt auf mehr als 500 Seiten zahlreiche Neuerungen in 19 Verordnungen ein und betrifft vor allem den Arbeitsschutz und den medizinischen Strahlenschutz, außerdem Maßnahmen zum allgemeinen Schutz der Bevölkerung vor künstlichen oder natürlichen Strahlen – wie zum Beispiel durch das Edelgas Radon, das als zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs gilt.
Der überwiegende Teil der Verordnung soll zum 31. Dezember 2018 gelten. Sofern die Bundesregierung alle Vorgaben des Bundesrates umsetzt, kann sie die Verordnung verkünden und damit in Kraft setzen.
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