Telemedizinprojekt soll dermatologische Versorgung verbessern

Stuttgart – Auf ein jetzt gestartetes Projekt zur telemedizinischen Versorgung von Hauterkrankungen hat die AOK Baden-Württemberg hingewiesen. Bei „TeleDerm“ wird in der Hausarztpraxis die veränderte Hautstelle fotografiert und die Bilder dem Hautarzt übermittelt. Innerhalb von 48 Stunden erhalten die Patienten von ihrem Hausarzt eine Diagnose, auch die weitere Therapie erfolgt in der Hausarztpraxis. Das Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung des Universitätsklinikums Tübingen leitet das Projekt.
„Die Betroffenen müssen weder lange auf einen Facharzttermin warten, noch weite Wege in Kauf nehmen. In den meisten Fällen können sie dank Teledermatologie eine zuverlässige Diagnose und Therapieempfehlungen auch bei ihrem Hausarzt erhalten“, umreißt die ärztliche Direktorin des Instituts, Stefanie Joos, die Vorteile für Arzt und Patient. Finanziert wird das Projekt aus Mitteln des Innovationsfonds beim Gemeinsamen Bundesausschuss.
„Das Projekt mit seiner digitalen Technik ermöglicht eine schnellere Behandlung und bringt im Rahmen der hausarztzentrierten Versorgung die Vernetzung der Versorgungsebenen zwischen Haus- und Facharzt voran“, sagte Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg.
50 Praxen, die an der hausarztzentrierten Versorgung teilnehmen, beteiligen sich in den vier Landkreisen Böblingen, Calw, Rottweil und Zollernalb an TeleDerm. Die Praxen sind bereits mit der notwendigen Technik ausgestattet, die von geschultem Personal eingesetzt wird. Seit dem 1. Juli können teilnehmende Hausärzte zusammen mit den Bildern und Beschwerdebefunden über eine sichere Datenleitung Rat von Dermatologen anfordern.
„TeleDerm“ wird zunächst ein Jahr laufen. Dann wird evaluiert, in welchem Maß die Zahl der Überweisungen an Dermatologen durch die digitale Vernetzung im Vergleich zu einer Kontrollgruppe zurückgeht. Des Weiteren wird erhoben, inwieweit die Wartezeiten beim Hautarzt für jene Kranken sinken, die auf eine fachärztliche Versorgung angewiesen sind. Untersucht wird auch, wie zufrieden Patienten und Ärzte mit dieser Versorgungsform sind.
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