Ärzteschaft

Thüringen: KV-Chefin Rommel im Amt bestätigt

  • Donnerstag, 5. Januar 2017
Uploaded: 05.01.2017 15:23:33 by maybaum
Annette Rommel /KVThueringen

Weimar – Die Vorstandswahl in der Kassenärztlichen Ver­einigung (KV) Thüringen am ges­trigen Mittwoch war im Vorfeld mit Spannung erwartet worden – gab es doch bis zu­letzt immer wieder Gerüchte, die bisherige Vize­vor­sitzende der Kassenärztlichen Bun­des­vereinigung (KBV), Regina Feldmann, könnte in ihrem Heimatbun­des­land erneut für den Vorsitz oder andere Posten kan­didie­ren. Am Ende bleibt in der KV Thüringen in den Spitzenämtern alles beim Alten.

Die seit vier Jahren amtierende KV-Chefin und Haus­ärz­tin Annette Rommel wurde mit 26 von 30 Stimmen mit einem sehr starken Ergebnis im Amt bestätigt. Ihr Stell­vertreter, Fach­arzt Thomas Schröter, bekam bei seiner Wahl 16 Stimmen. Auch an der Spitze der Vertreterversammlung wird nach 16 Jahren Augenarzt Andreas Jordan für wei­tere sechs Jahre stehen.

Dem klaren Ergebnis vorausgegangen waren teilweise kontroverse Debatten um die Be­setzung der wichtigen Posten, die einige der 30 VV-Mitglieder bereits als „Kampf­abstim­mung“ deu­ten: Bei der Wahl zum Vorsitzenden der VV hatte Jordan, der der Vertreterver­samm­lung nun seit 16 Jahren vorsitzt und als „Urge­stein“ gilt, einen Gegenkandidaten bekom­men: Hausarzt Ulf Zitterbart warb in seiner Be­werbungsrede für neuen Wind an der Spit­ze der VV. Zitterbart ist in Kranichfeld als Haus­arzt niedergelassen und hatte bei der Wahl zur VV im Sommer das beste Stimm­ergeb­nis erhalten. „Das gute Stimmergeb­nis werte ich als Auftrag, ein Amt in der KV zu über­nehmen.“ In der direkten Abstimmung mit Jordan, der seine langjährige Erfahrung und seine Fähigkeit zur Integration der ein­zel­nen Interessen in den Vordergrund seiner Be­werbungsrede stellte, fehlten dann zwei Stimmen zum VV-Vorsitz: Jordan erhielt 15, Zitter­bart 14 Stimmen.

Auch bei der Wahl zum ersten Vorstandsmitglied gab es – offenbar kurzfristig – eine Ge­genkandidatin zum gesetzten Wahlvorschlag: Die Psychologische Psychotherapeutin Dag­­mar Petereit trat gegen den bisherigen KV-Vize Schröter an. Petereit warb in ihrer Re­de, dass sie durch ihre bisherige Arbeit im Vorstandsausschuss schon gute Einblicke in die KV-Arbeit bekommen konnte. Seit sechs Jahren ist sie Mitglied der VV. „Es ist jetzt die Chance, die KV zu verjüngen“, warb sie. Auf die Vielzahl von kritischen Nachfragen zu ihrer Kandidatur erklärte sie mehrfach, dass sie sich gut vorstellen könne, sich schnell in die Sachverhalte der KV einzuarbeiten und gegen die Spaltung zwischen Haus- und Fachärzten arbeiten wolle. Viele Fachärzte reagierten allerdings reserviert auf die Kandi­datur.

Schröter verwies sei­nerseits auf seine Erfahrung und die Fähigkeit zur Teamarbeit. „Schau­en sie bei dieser Wahl auf die Fakten und nicht auf die subjektiven Animositäten“, sagte er. Er warb für die Kontinuität bei der transparenten Amtsführung und dem kolle­gi­a­len Umgang in der KV. Die Wahl fiel dann erstaunlich knapp aus: 16 zu 14 Stimmen für Schröter.

Harmonischer die Wahl für Rommel: Die bisherige KV-Vorsitzende lobte auch die Zusam­­men­arbeit mit Schröter, die nun seit vier Jahren besteht. „Ich bin Hausärztin aus Leiden­schaft, will aber KV-Vorsitzende für alle sein“, erklärte sie. Als Hausärztin habe sie den schönsten Beruf der Welt, auch das KV-Vorstandsamt erfülle sie. „Dabei bleibe ich Rea­lis­tin, auch in den Verhandlungen mit den Krankenkassen.“ Die VV-Mitglieder wählten sie mit 27 von 30 Stimmen. In einer zweiten Wahl im direkten Vergleich zu Schröter wurde sie mit 26 Stimmen zur KV-Vorsitzenden gewählt.

Hausarzt Zitterbart, Psychotherapeutin Petereit sowie der Chirurg Ingo Menzel wurden in weiteren getrennten Wahlgängen in den Vorstandsausschuss gewählt. Die neu gewählte KV-Chefin will sich nun wieder der ärztlichen Berufspolitik zuwenden: „Wenn wir diesen Wahlkampfmodus in der KV nun verlassen können, ist auch wieder ehrliche Sacharbeit möglich“, so Rommel.

bee

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