TI-Störung: Erste positive Signale von Konnektorherstellern

Koblenz – Derzeit haben zahlreiche Ärzte, Zahnärzte und Psychotherapeuten keine Möglichkeit, den Abgleich der Versichertenstammdaten (VSDM) vornehmen zu können. Um das Problem zu beheben, müssen die Konnektoren ein Update erhalten. Erste positive Signale kamen heute von den Konnektorherstellern.
Research Industrial Systems Engineering (RISE) teilte auf Anfrage des Deutschen Ärzteblattes mit, dass man etwa die Hälfte der Kunden, die von der Störung betroffen sind, mit dem Update versorgt habe.
RISE sei „sehr schnell in der Lage“ gewesen, die Störung automatisiert per Fernwartung zu beheben, so dass die Praxen nur eine Windowsmeldung akzeptieren mussten. „Wir gehen davon aus, dass die Störungen mit Ende dieser Woche zum größten Teil behoben sind“, sagte eine RISE-Sprecherin.
Von der Compu Group Medical (CGM) hieß es heute per Mitteilung, es habe nur in Einzelfällen Probleme mit dem VSDM gegeben. Laut CGM funktioniert der Abgleich in mehr als 99 Prozent der Arzt- und Zahnarztpraxen sowie in allen weiteren Einrichtungen, die über den CGM-Konnektor an die TI angebunden seien. Diese könnten den VSDM-Abgleich „nach wie vor problemlos durchführen“.
Der Konnektorhersteller Secunet erklärte auf Anfrage, man könne keine Auskunft darüber geben, wann die Störung bei allen Ärzten behoben sei. Die Dienstleister vor Ort und die PVS-Hersteller seien dabei, diese zu beheben, so ein Sprecher. Exakte Daten dazu lägen dem Unternehmen nicht vor.
Die Telekom betonte, von der Störung der zentralen TI seien alle Kunden betroffen gewesen. Bei rund einem Drittel sei die Störung inzwischen behoben. „Wann der letzte Kunde wieder mit der TI verbunden ist, können wir nicht beantworten. Dies liegt auch in der Hand des Leistungserbringers selbst“, sagte ein Telekom-Sprecher.
Konfigurationsfehler als Ursache
Die Ursache der Störungen bei den Konnektoren ist von der Gematik identifiziert worden. Es handelt sich CGM zufolge um einen Konfigurationsfehler bei der Aktualisierung der Trust-Service-Status-List (TSL). Die TSL ist demnach eine Liste vertrauenswürdiger TI-Dienste.
Diese stellt sicher, dass nur vertrauenswürdige Dienste über die TI angesprochen werden können. „Durch einen Fehler bei der Aktualisierung kam es zu Einschränkungen im Verbindungsaufbau von Konnektoren zur TI“, schreibt CGM in der Mitteilung.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hatte erst gestern erneut gefordert, dass Ärzte und Psychotherapeuten keinesfalls auf den Kosten sitzen bleiben dürfen, die ihnen durch die Behebung der TI-Störung entstehen.
KBV-Vorstandsmitglied Thomas Kriedel betonte, die Störung müsse zügig und mit wenig Aufwand behoben werden. Es sei sehr wichtig, dass die Vertragsärzte und Psychotherapeuten möglichst schnell ihren Servicepartner beauftragten, um feststellen, ob die VSDM-Störung vorliege und diese dann gegebenenfalls beheben zu lassen.
Um Praxen bei der Behebung des Problems zu unterstützen, hat die Gematik zuletzt auch eine Statusseite veröffentlicht. Dort finden Praxen Hilfestellungen, wie sie prüfen können, ob sie betroffen sind, heißt es vonseiten der KBV.
Die Gematik will die Inhalte laufend ergänzen und aktualisieren. So wurde aktuell die Liste der Supportseiten von IT-Servicepartnern für Praxen erweitert.
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