Ausland

Tränengas nach Migrantenansturm an griechischer Grenze

  • Montag, 2. März 2020
/picture alliance, Darko Bandic, AP
/picture alliance, Darko Bandic, AP

Athen/Sofia – Griechische Sicherheitskräfte haben heute erneut Tränengas und Blend­granaten gegen Migranten an der türkisch-griechischen Grenze eingesetzt. Hunderte hatten versucht, die Grenze bei Kastanies zu passieren und nach Griechenland und damit in die Europäische Union (EU) zu gelangen, wie das griechische Staatsfernsehen (ERT) berichtete.

Die Nacht war dagegen relativ ruhig verlaufen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Er­do­gan hatte vorgestern erklärt, die Tore zur EU seien für Migranten geöffnet. Daraufhin hatte es einen Ansturm auf die griechisch-türkische Grenze gegeben. Laut der UN-Orga­nisation für Migration harrten zuletzt rund 13.000 Menschen bei Frost im Grenzgebiet aus.

An der bulgarischen EU-Außengrenze zur Türkei blieb es weiterhin ruhig. Medien berich­te­ten heute vor einem Treffen von Regierungschef Boiko Borissow mit Erdogan in Ankara, es habe keine Versuche gegeben, aus der Türkei illegal nach Bulgarien zu gelangen. Bei dem Treffen geht es um die Syrien-Krise und das Flüchtlingsproblem.

Der Bulgare lobt immer wieder die gute Zusammenarbeit mit Ankara beim Schutz der gemeinsamen Grenze vor illegal eindringenden Migranten.

Bulgarien hat dennoch die Bewachung der Grenze zur Türkei durch Gendarmerie ver­stärkt. Auch Soldaten seien in Bereitschaft und könnten an die Grenze entsandt werden. Diese wird außerdem durch Drahtzäune geschützt.

Die Bundesregierung hat Flüchtlinge und Migranten in der Türkei unterdessen vor einem Aufbruch Richtung Europa gewarnt. „Wir erleben zurzeit an den Außengrenzen der EU zur Türkei, auf Land und zur See, eine sehr beunruhigende Situation“, sagte Regierungsspre­cher Steffen Seibert in Berlin.

„Wir erleben Flüchtlinge und Migranten, denen von türkischer Seite gesagt wird, der Weg in die EU sei nun offen, und das ist er natürlich nicht“, erläuterte Seibert weiter. Auf die Frage, ob der Satz der Kanzlerin weiter gelte, dass sich 2015 nicht wiederholen werde, sagte er: „Der hat seine Gültigkeit.“

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung