Ausland

Trump rudert bei Äußerungen über britisches Gesundheitssystem zurück

  • Mittwoch, 5. Juni 2019
Donald Trump und Theresa May in der Downing Street, London /dpa
Donald Trump und Theresa May in der Downing Street, London /dpa

London – Nach seiner Forderung zur Öffnung des britischen staatlichen Gesund­heits­systems (NHS, National Health Service) für US-Firmen nach dem Brexit ist US-Prä­si­dent Donald Trump wieder zurückgerudert. Zu dieser Äußerung während seines Staatsbesuchs in Großbritan­nien, die empörte Reaktionen in London ausgelöst hatte, sagte Trump in einem heute ausgestrahlten Interview mit dem Fernsehsender ITV, das Gesundheitssystem sei „nicht Teil des Handels“ auf bilateraler Ebene.

Während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der britischen Regierungschefin Theresa May in London hatte Trump gestern mit Blick auf die Verhandlungen zwi­schen beiden Ländern über ein Handelsabkommen nach dem Brexit gesagt: „Alles liegt auf dem Tisch“ – und dabei auf Nachfrage ausdrücklich auch das NHS einbezo­gen.

Die Äußerungen hatten in Großbritannien für Empörung gesorgt. Viele Briten fürchten eine teilweise Privatisierung des staatlichen Gesundheitssystems. Nach Trumps Auf­tritt bei der Pressekonferenz wurde auch gemutmaßt, US-Pharmakonzerne könnten im Falle einer Marktöffnung die Preise für Medikamente und für die medizinische Grund­versorgung nach oben treiben.

Im Interview mit dem Fernsehsender ITV sagte Trump nun zu den Verhandlungen mit den Briten und einer möglichen Einbeziehung des Gesundheitssystems: „Es liegt aus meiner Sicht nicht auf dem Tisch.“ Zu seinen Äußerungen während der Pressekon­fe­renz sagte er: „Mir wurde eine Frage gestellt und ich habe gesagt: ‚Alles liegt auf dem Tisch', denn so ist es, aber das (Gesundheitssystem, Anmerkung der Redaktion) ist etwas, das ich nicht als Teil des Handels betrachten würde.“

Trump hält sich wegen seines Staatsbesuchs und der Feierlichkeiten zum D-Day seit drei Tagen in Großbritannien auf. Schon vor seinem Besuch hatte er mit öffentlichen Empfehlungen zu den Brexitverhandlungen und zur Nachfolge der scheidenden Premierministerin May für Aufruhr im Königreich gesorgt.

afp

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