Überarbeitetes Disease-Management-Programm Brustkrebs startet

Berlin – Das Disease-Management-Programm (DMP) für Patientinnen mit Brustkrebs ist komplett neu ausgerichtet worden. Das überarbeitete Programm startet im Oktober und stellt vor allem die Nachsorge in den Fokus, teilte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) jetzt mit.
Bislang lag das Augenmerk des DMP Brustkrebs auf der Primärtherapie, die jedoch durch die zertifizierten Brustkrebszentren erfolgt und von den nachsorgenden Gynäkologen wenig beeinflussbar ist. Mit der Aktualisierung des DMP werden nun die längerfristigen Neben- und Folgewirkungen der Erkrankung und der Tumortherapie stärker berücksichtigt und systematisch abgefragt.
Dazu wurde das DMP um Neuerungen ergänzt. Dazu gehören unter anderem die differenzierte Darstellung der leitliniengerechten endokrinen Langzeittherapie, Empfehlungen zur Vermeidung von Osteoporose und deren Folgen, besondere Aufmerksamkeit bei der Langzeitbegleitung von Patientinnen nach kardiotoxischen Therapien und die Beratung über Kontrazeption während der Brustkrebstherapie und über mögliche Auswirkungen der systemischen Therapie auf die Fertilität.
Bei einem Wunsch nach fertilitätserhaltenden Maßnahmen sollen Betroffene zudem frühzeitig auf die Möglichkeit einer entsprechend fachlich qualifizierten Beratung hingewiesen werden.
Qualitätsziele und Dokumentation wurden ebenfalls überarbeitet. Sie nehmen nun unter anderem die Fortführung der endokrinen Therapie, eine regelmäßige Erfassung der Nebenwirkungen, die Einschätzung von Langzeitfolgen der Tumortherapie sowie die Motivationsförderung zu körperlichem Training in den Fokus.
Ab 1. Oktober müssen teilnehmende Praxen die neue Dokumentation verwenden. Die KBV empfiehlt daher, alle Dokumentationen für das dritte Quartal 2018 bis Ende September abzuschließen und zu versenden.
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