Ukraine-Krieg: Ärzte sorgen sich um medizinische Versorgung Geflüchteter

Berlin – Die niedergelassenen Ärzte sorgen sich um die medizinische Versorgung der Geflüchteten aus der Ukraine. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat sich daher mit einem Schreiben an das Bundeskanzleramt gewendet. Der Brief liegt dem Deutschen Ärzteblatt vor.
Verständlicherweise hätte der Bund entschieden, Flüchtende in Deutschland aufzunehmen, schreiben die KBV-Vorstände Andreas Gassen, Stephan Hofmeister und Thomas Kriedel. Nun sei es aber wichtig, „insbesondere die Versorgung mit Arzneimitteln“ sicherzustellen. Es seien unter anderem dafür einige Punkte „klärungsbedürftig“.
Die KBV führt aus, dass Registrierungsprobleme derzeit dazu führten, dass die Versorgung mit Arzneimitteln „nicht sichergestellt werden kann“. Insofern sollte ein einheitlicher Kostenträger die Kosten nach dem Asylbewerberleistungsgesetz übernehmen.
Derzeit sind teilweise die Kommunen in der Verantwortung. In neun Bundesländern bestehen Verträge mit den Krankenkassen, die die Kosten für die medizinische Versorgung übernehmen. Eine bundesweit einheitliche Lösung gibt es derzeit nicht.
Darüber hinaus sollte nach Ansicht der KBV die Eingangs- und Reihenuntersuchung für Massenunterkünfte „zentral koordiniert“ werden. „Gegenwärtig fehlt es in vielen Kommunen an einer einheitlichen Sicherstellung der nach dem Infektionsschutzgesetz erforderlichen Untersuchungen (z.B. Tuberkulose), sofern eine Unterbringung in Massenunterkünften erfolgt“, heißt es in dem Brief.
Die dezentrale Versorgung durch die Ärzte sei für solche Massenunterkünfte zudem „nicht ausreichend“. Im Namen der niedergelassenen Ärzteschaft appelliere man an den Bund, sich für eine „unbürokratische und kurzfristige Sicherstellung der medizinischen Versorgung der Flüchtenden einzusetzen“.
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